02.06.2003 50 Galaxien in Virgo




Bedingungen: Am Abend war der Himmel mit leichten Cirrus- Wolken bedeckt. Schon den ganzen Tag war es leicht diesig und sehr warm. Die geschätzte Grenzgröße lag ca. bei 5m7. Besonders am Horizont war es sehr dunstig, so dass an eine Beobachtung horizontnaher Objekte nicht zu denken war. Auch in der Jungfrau (20° Höhe) waren die Bedingungen nur mäßig. Ansonsten waren aber ganz brauchbare Bedingungen anzutreffen.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen


Virgo:

M104: Die Sombrero-Galaxie. Bei 50x sieht man einen sehr hellen, großen diffusen Lichtfleck. Man kann ruhig stark vergrößern. Die Galaxie bildet mit 2 Sternen ein Dreieck. Sie hat einen sehr hellen, fast punktförmigen Kern und erscheint länglich. Im Norden scheint das Staubband zu liegen, da hier die Galaxie sehr scharf begrenzt ist. Die Galaxie läuft spitz aus und ist ca. 2.5:1 elongiert und wenn man noch die Spitzen dazunimmt, ca. 3:1. NGC 5054: Man sieht einen schwachen, diffusen Lichtfleck, der eine geringe Flächenhelligkeit besitzt. Die Galaxie ist nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Es sind keine Helligkeitsunterschiede in der Koma feststellbar, wodurch die Galaxie sehr strukturlos erscheint. Sie hat eine rundliche Form und ist ca. 1.5:1 elongiert. NGC 4856: Die Galaxie erscheint als diffuser Lichtfleck mit einem stellaren Kern. Die Koma besitzt eine homogene Helligkeitsverteilung; die Helligkeit nimmt allenfalls leicht zur Mitte hin zu. Sie ist ca. 2:1 in Nord-Süd-Richtung elongiert. NGC 4781: Das ist eine Galaxie mit einer sehr geringen Flächenhelligkeit, die nur mit indirektem Sehen gut wahrzunehmen ist. Die Koma ist zur Mitte hin nur leicht aufgehellt und erscheint fast rund, also max. 1.5:1 elongiert. Manchmal scheint ein stellarer Kern durchzublitzen. NGC 4699: Eine schöne große und helle Galaxie mit einem stellaren Zentrum. Sie ist ca. 2:1 elongiert und die Helligkeit der Koma nimmt kontinuierlich zur Mitte hin zu. Ein wirklich sehr schönes Objekt. NGC 4995: Die Galaxie liegt nahe bei einem helleren Stern. Sie besitzt eine geringe Flächenhelligkeit und ist nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Die Koma weist nur eine leichte Helligkeitszunahme zum Zentrum hin auf und erscheint ansonsten ziemlich homogen. Sie ist eigentlich fast rund und somit max. 1.5:1 elongiert. NGC 4958: Man sieht eine längliche Galaxie mit einem stellaren Kern. Sie scheint sich in Kantenlage zu befinden, denn die Elongation beträgt ca. 3-4:1. Die Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu. NGC 4697: Das ist eine sehr große und helle Galaxie, die ein fast punktförmiges Zentrum und eine hohe Flächenhelligkeit besitzt. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig von außen nach innen hin zu. Sie ist ca. 2:1 in Ost-West-Richtung elongiert. Auch das Innere der Galaxie scheint eine längliche Form zu besitzen. Ein sehr schönes Objekt. NGC 4546: Die Galaxie liegt zwischen zwei Sternen, hat einen stellaren Kern und weist eine starke und stetige Helligkeitszunahme zur Mitte hin auf. Sie macht einen sehr runden Eindruck und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Galaxie besitzt eine hohe Flächenhelligkeit. NGC 4666: Die Galaxie besitzt zwar eine geringe Flächenhelligkeit, ist aber mit indirektem Sehen trotzdem gut zu erkennen. Sie hat eine relativ große Ausdehnung und hat eine längliche Form. Sie ist ca. 3-4:1 elongiert und scheint auch ein längliches Zentrum zu besitzen. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig nach innen hin zu. NGC 4753: Die Galaxie besitzt eine hohe Flächehelligkeit und ein punktförmiges Zentrum. Die Helligkeit der Koma nimmt stark und stetig nach innen hin zu. Sie erscheint nahezu rund und ist ca. 1.5-2:1 elongiert. Sieht wie eine elliptische Galaxie aus. NGC 4665: Die Galaxie liegt östlich eines hellen Sterns und hat ein punktförmiges Zentrum. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig zur Mitte hin zu. Sie erscheint leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Eine Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit. NGC 4636: Eine helle Galaxie mit einer hohen Flächehelligkeit. Manchmal blitzt ein stellares Zentrum durch. Ansonsten erkennt man eine homogene Helligkeitsverteilung. Sie erscheint oval und ist ca. 1.5-2:1 elongiert. Ein sehr schönes Objekt. NGC 4643: Die Galaxie liegt neben einem helleren Stern, was einen reizvollen Kontrast bildet. Sie hat einen stellaren Kern und die Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu. Die Gx erscheint fast rund und ist max. 1.5:1 elongiert. NGC 4536: Eine lichtschwache Galaxie mit einer geringen Flächehelligkeit. Man erkennt einen diffusen Lichtfleck mit einer leichten zentralen Aufhellung. Die Galaxie ist ca. 2:1 elongiert. NGC 4527: Eine schwache Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit. Auch nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Sie besitzt eine längliche Form und ist ca. 1-2.5:1 elongiert. Die Helligkeit nimmt leicht zur Mitte hin zu. Kein leichtes Objekt. NGC 4179: Die Galaxie liegt neben einem helleren Stern und erscheint klein und rund. Sie scheint einen stellaren Kern zu besitzen, der allerdings nur ab und dann durchblitzt. Die Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu und die Galaxie selbst ist max. 1.5:1 elongiert. Von der Kantenstellung war nichts zu sehen. Sie hat eine hohe Flächenhelligkeit aber nur eine kleine Ausdehnung. NGC 4030: Die Galaxie ist zwischen zwei Sternen angesiedelt und hat eine geringe Flächenhelligkeit. Die Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu. Sie ist ca. 2:1 elongiert. Ansonsten erscheint die Galaxie strukturlos. M61: Eine große Galaxie, jedoch mit einer geringen Flächenhelligkeit. Sie hat einen punktförmigen Kern und ist ca. 1.5-2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Am besten bei 50x zu sehen. NGC 4273: Sehr kleine, lichtschwache, strukturlose Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit. Sie ist nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Sie besitzt eine ovale Form und ist ca. 1.5-2:1 elongiert. NGC 4281: Kleine runde Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit. Auch nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Die Helligkeit nimmt stetig zur Mitte hin zu. Manchmal blitzt ein stellarer Kern durch. NGC 4261: Eine kleine Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit. Sie macht einen sehr runden Eindruck und ist ca. 1.5:1 elongiert. Das Zentrum erscheint nahezu punktförmig. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig nach innen hin zu. Die Galaxie bildet einen schönen Kontrast zu den umliegenden Sternen. NGC 4570: Die Galaxie ist ca. 2-3:1 elongiert und hat einen stellaren Kern. Die Koma wird stetig zum Zentrum hin heller. Bei indirektem Sehen hat sie spitze Ecken und ist sogar 4:1 elongiert. NGC 4526: Diese Galaxie liegt direkt zwischen zwei Sternen und hat eine hohe Flächenhelligkeit. Die Helligkeit der Koma nimmt stark nach innen hin zu, jedoch besitzt die Galaxie kein stellares Zentrum. Sie ist ca. 2:1 elongiert. Ein schönes Objekt. NGC 4535: Eine Galaxie mit einer sehr geringen Flächenhelligkeit. Eigentlich nur bei 50x gut zu erkennen, da sie sich bei 100x schon im Himmelshintergrund verliert. Sie ist recht ausgedehnt, hat eine homogene Helligkeitsverteilung und präsentiert sich als strukturloser Lichtfleck. Man erkennt allenfalls eine leichte zentrale Aufhellung. Macht einen runden Eindruck. NGC 4365: Große Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit und einem stellaren Kern. Die Koma ist 2:1 elongiert und ihre Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu. Die Galaxie liegt zwischen zwei Sternen, was einen reizvollen Kontrast bildet. NGC 4442: Die Galaxie hat eine längliche Form und ist ca. 2:1 elongiert. Sie hat einen stellaren Kern und die Koma weist eine gleichmäßige, allenfalls leicht zunehmende Helligkeit auf. NGC 4429: Die Galaxie liegt neben einem helleren Stern und ist 2-2.5:1 elongiert. Die Helligkeit nimmt stetig zur Mitte hin zu. Das Zentrum erscheint nahezu punktförmig und manchmal scheint ein stellarer Kern durchzublitzen. NGC 4371: Eine ovale, schwache Galaxie, jedoch mit einer höheren Flächenhelligkeit, die mit indirektem Sehen gut zu erkennen ist. Manchmal blitzt ein stellarer Kern durch. Die Koma weist eine mäßige Helligkeitszunahme auf. NGC 4216: Eine sehr schöne Galaxie in Kantenstellung. Sie erscheint sehr länglich, mit einer Elongation von ca. 3-4:1. Sie besitzt einen stellaren Kern und die Helligkeit nimmt stetig nach innen hin zu. Bei indirektem Sehen scheint sie spitze Ausläufer zu haben. NGC 4435/38: Am besten bei 50x und indirektem Sehen zu erkennen, wobei NGC 4438 ein bisschen heller und auch irgendwie nur ein bisschen größer erscheint. Schönes, aber schwaches Pärchen. NGC 4435: Sie erscheint als homogener, diffuser Lichtfleck mit einer leichten zentralen Aufhellung. Bei indirektem Sehen kann man manchmal einen stellaren Kern durchblitzen sehen. NGC 4438: Die Galaxie erscheint leicht oval und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit nimmt stetig zur Mitte hin zu. Sie hat eine hohe Flächenhelligkeit und einen stellaren Kern. NGC 4478: Sehr kleine Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit und einem stellaren Kern. Sie erscheint fast rund und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit nimmt stetig zur Mitte hin zu. M87: Eine große und helle Galaxie, deren Helligkeit stetig nach innen hin zunimmt. Sie hat eine hohe Flächenhelligkeit und erscheint sehr rundlich. Ein sehr schönes Objekt, besonders wenn man weiß, was man vor sich hat. NGC 4550/51: Beide Galaxien sind sehr schwach und nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen, wobei jedoch NGC 4551 ein leichteres Objekt ist. Beide erscheinen in etwa gleich hell. NGC 4550: Diese Galaxie erscheint rundlich und weist eine stetige Helligkeitszunahme zur Mitte hin auf. Sie hat ein fast punktförmiges Zentrum. NGC 4551: Sie erscheint ein bisschen größer und besitzt kein stellares Zentrum. Sie erscheint als strukturloser, runder Lichtfleck mit einer leichten zentralen Aufhellung. Von Kantenlage keine Spur. Noch mal bei besseren Bedingungen beobachten. NGC 4596: Die Galaxie erscheint leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Man erkennt eine merkliche Helligkeitszunahme zur Mitte hin. Ein stellarer Kern ist nicht zu erkennen. NGC 4698: Die Galaxie liegt zwischen zwei Sternen, die wiederum mit einem helleren Stern ein Dreieck bilden. Sie ist ca. 2:1 elongiert und hat einen fast stellaren Kern. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig zur Mitte hin zu. NGC 4754/62 (Vir, Galaxienpärchen): Ein relativ helles Pärchen und sehr schön anzuschauen. NGC 4754: Die Galaxie erscheint leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Sie hat einen stellaren Kern und die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Insgesamt hat die Galaxie eine hohe Flächenhelligkeit. NGC 4762: Sie erscheint sehr länglich und ist ca. 3-4:1 elongiert. Sie hat einen stellaren Kern und spitze Ecken. Die Galaxie liegt zwischen zwei hellen Sternen, was einen sehr schönen Kontrast bildet. Ein sehr schönes Objekt. NGC 4660: Man erkennt eine kleine, runde, lichtschwache Galaxie mit einem stellaren Kern. Sie ist maximal 1.5:1 elongiert und die Koma weist eine mäßige Helligkeitszunahme zur Mitte hin auf. Sie steht ziemlich allein im Gesichtsfeld und ist nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. NGC 4654: Die Galaxie weist nur eine geringe Flächenhelligkeit auf und ist auch nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen. Sie erscheint als länglicher, ca. 2:1 elongierter, homogener Lichtfleck ohne Strukturen. Man sieht nur eine ganz leichte Aufhellung zur Mitte hin. Die Galaxie bildet mit einem helleren und einem schwächeren Stern ein Dreieck. NGC 4866: Man erkennt eine lichtschwache Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit. Sie erscheint ca. 2:1 elongiert und hat eine leichte zentrale Aufhellung. Ansonsten ein strukturloser Lichtfleck. NGC 5363: Die Galaxie liegt westlich eines hellen Sterns und erscheint als diffuser Lichtfleck mit einer hohen Flächenhelligkeit. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin stark zu und endet in einem stellaren Kern. Die Galaxie erscheint leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Schöner Kontrast zu dem hellen Vordergrundstern. NGC 5364: Galaxie mit einer sehr geringen Flächenhelligkeit, weshalb sie nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen ist. Sie erscheint wesentlich kleiner, als man aufgrund der Katalogangabe vermutet. Aufgrund der sehr geringen Flächenhelligkeit ein sehr schwieriges Objekt. Die Galaxie ist leicht oval und ca. 2:1 elongiert. NGC 5566: Die Galaxie hat einen stellaren Kern und erscheint leicht oval bis länglich. Die Koma weist eine mäßige Helligkeitszunahme auf und ist 2:1 elongiert. NGC 5576: Man erkennt eine kleine, runde Galaxie, die mit 2 Sternen ein Dreieck bildet. Sie besitzt eine kleine Ausdehnung, aber eine hohe Flächenhelligkeit. Die Helligkeit der Koma nimmt nach innen stark zu. Manchmal blitzt ein stellarer Kern durch. NGC 5634: Der Kugelsternhaufen liegt direkt westlich eines hellen Sterns und bildet mit einem weiteren ein spitzwinkliges Dreieck. Bei 50x ist er als sehr kleiner diffuser Fleck mit einer hohen Flächenhelligkeit zu sehen, dessen Helligkeit nach innen stark zunimmt. Bei 100x ist der Haufen schon wesentlich besser zu erkennen, allerdings sind immer noch keine einzelnen Sterne erkennbar. Auch bei 140x ist der Haufen noch nicht aufgelöst, allerdings macht er irgendwie einen leicht körnigen Eindruck. Man kann aber keine einzelnen Sterne erkennen, jedoch ist eindeutig der Kugelsternhaufencharakter auszumachen. NGC 5746: Die Galaxie bildet mit 2 Sternen ein Dreieck. Sie erscheint als diffuser Lichtfleck mit einer mäßigen zentralen Aufhellung in der Mitte. Im Zentrum scheint ein stellarer Kern zu sein. Man erkennt eine längliche Koma, die ca. 3-4:1 elongiert ist. Sehr schönes Objekt. NGC 5846: Die Galaxie besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und sieht ein bisschen länglich aus. Sie ist ca. 2:1 elongiert und die Koma weist eine stetige Helligkeitszunahme auf. Sehr schöne und helle Galaxie. NGC 5850: Man sieht eine kleine und lichtschwache Galaxie mit einer geringen Flächenhelligkeit, die eine mäßige Aufhellung zur Mitte hin aufweist. Sie erscheint rund und strukturlos, max. 1.5:1 elongiert. Die Galaxie bildet mit 2 Sternen ein Dreieck und könnte evtl. einen stellaren Kern besitzen.


Draco:

NGC 6543: Bei 50x erscheint der Nebel als sehr heller, intensiv türkisfarbener, diffuser Stern, der eine längliche Form hat. Bei 140x erkennt man, dass der Nebel 2:1 elongiert ist. Am beeindruckendsten ist die intensive türkise Farbe. Der Rand des Nebels scheint heller wie das Innere zu sein. Manchmal scheint ein Zentralstern durchzublitzen. Der Planetarische Nebel besitzt eine enorm hohe Flächenhelligkeit. Ein wunderschönes Objekt.