24.06.2003 Kugelsternhaufen im Schlangenträger + HII Regionen in M101




Bedingungen: Heute war die beste Nacht, in der ich beobachtet habe. Die Grenzgröße lag bei 6m2 und die Milchstraße spannte sich über den ganzen Himmel, von der Cassiopeia bis hinunter zum Schützen. Der Nordamerikanebel war mit freiem Auge ein sehr einfaches Objekt und auch M31 konnte am Morgenhimmel sehr einfach mit bloßem Auge angeschaut werden. Allerdings war es am Horizont relativ dunstig. Dazu blies ein leichter bis mäßiger Wind und es war mit 14-18° relativ warm. Gegen Morgen setzte dann so langsam Tau ein, der allerdings keine Auswirkungen hatte.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen

Serpens:

NGC 6118: Das ist wirklich eine sehr lichtschwache Galaxie, die ich erst nach längerem Suchen gefunden habe. Man erkennt einen diffusen Lichtfleck, der in der Mitte leicht aufgehellt ist. Wegen der sehr geringen Flächenhelligkeit ist sie nur mit indirektem Sehen zu erkennen. Sie erscheint leicht oval und ist ca. 2:1 elongiert.


Draco:

NGC 3147: Bei 100x ist ein diffuser Lichtfleck auszumachen, der rund bis leicht oval erscheint. Die Galaxie bildet mit 2 Sternen ein flaches Dreieck. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig nach innen hin zu. Im Zentrum kann man einen stellaren Kern erkennen. Sie ist max. 1.5:1 elongiert. M102: Die Galaxie liegt auf der Kante eines Dreiecks aus sehr hellen Sternen. Direkt neben der Galaxie befindet sich ein weiterer Stern. Sie hat eine hohe Flächenhelligkeit und eine große Ausdehnung. Die Helligkeit der Koma nimmt stark zur Mitte hin zu. Die Galaxie ist ungefähr 3:1 elongiert und manchmal blitzt ein nahezu punktförmiges Zentrum auf. NGC 5907: Bei 100x erkennt man eine sehr lange und dünne Lichtnadel, die spitz nach außen auszulaufen scheint. Mit indirektem Sehen nimmt die Galaxie enorme Ausmaße an. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig nach innen hin zu und manchmal blitzt im Zentrum ein punktförmiger Kern auf. Sie ist 6-7:1 elongiert und das Zentrum erscheint als heller Strich, der etwa ein Drittel des Durchmessers ausmacht. NGC 5985: Man erkennt einen großen diffusen Lichtfleck, der zur Mitte hin leicht aufgehellt ist. Die Galaxie besitzt eine geringe Flächenhelligkeit und im Zentrum ist ein fast stellarer Kern zu sehen. Sie erscheint leicht oval und ist 2:1 elongiert. NGC 5982: Im Okular sieht man einen runden bis leicht ovalen diffusen Lichtfleck mit einem stellaren Kern. Sie erscheint wesentlich heller als NGC 5985. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zu und ist 1.5:1 elongiert. Ein relativ helles Objekt.


Scorpius:

NGC 6144: Bei 50x erkennt man einen extrem lichtschwachen, diffusen Lichtfleck, der mit 2 Sternen ein spitzes Dreieck bildet. Bei 100x ist auch nicht mehr zu erkennen, allenfalls noch eine leichte Helligkeitszunahme im Zentrum. Aufgrund der schlechten Horizontsicht ein schwieriges Objekt. NGC 6451: Bei 50x ist ein schwacher Nebel erkennbar, aus dem ca. 7-10 Sterne herausstechen. Ansonsten erscheint der Hintergrund leicht neblig bis körnig. Bei 100x ist der Haufen schon wesentlich besser aufgelöst und man kann sehr viele Einzelsterne erkennen. Allerdings ist auch hier der Hintergrund noch leicht körnig. Es scheint ein sehr reicher Sternhaufen zu sein. Bei 140x ändert sich nicht mehr viel. Man kann ca. 25-30 Sterne erkennen, die zusammen eine Dreieckform bilden. Des Weiteren sind im Haufen noch 2 Verdichtungen zu sehen, die allerdings nicht richtig aufgelöst werden können.


Ophiuchus:

NGC 6401: Bei 50x sieht man einen kleinen diffusen Lichtfleck, der zur Mitte hin mäßig bis stark heller wird, allerdings ist er nur mit indirektem Sehen gut wahrzunehmen, dann fällt er jedoch sehr gut auf. Bei 100x ist er schon wesentlich besser zu sehen und es fällt besonders das fast stellare Zentrum auf. Bei 140x sieht man, dass der stellare Kern ein Vordergrundstern ist, Einzelsterne sind nicht erkennbar. NGC 6369: Bei 50x erkennt man einen sehr kleinen, diffusen Lichtfleck, dessen Helligkeit zur Mitte hin stark zunimmt. In der Nachbarschaft befindet sich ein etwas hellerer Stern. Die Form ist noch nicht richtig zu erfassen. Wenn man jedoch auf 140x vergrößert, dann sieht man, dass der Nebel länglich bzw. 2:1 elongiert ist. Manchmal erscheint das Zentrum dunkel, könnte also ein Ring sein. Eine Farbe ist bei der geringen Flächenhelligkeit nicht auszumachen. NGC 6355: Bei 50x erkennt man einen kreisrunden, schwachen, diffusen Lichtfleck, der eine leichte zentrale Aufhellung besitzt. Mit indirektem Sehen ist er jedoch gut auszumachen. Bei 100x ändert sich das Erscheinungsbild nicht wesentlich, nur dass er im Hintergrund zu verschwinden droht. NGC 6316: Bei 50x erkennt man einen diffusen, runden Lichtfleck mit einer mäßigen zentralen Aufhellung. Er besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und ist auch mit direktem Sehen gut zu erkennen. Er befindet sich in einem Sternenviereck. Bei 100x sieht man, dass er sich direkt neben einem Stern befindet. Er besitzt ein flächiges Zentrum, das ein ganzes Stück heller wie die Außenbezirke ist. Bei 140x blitzt schließlich ein stellarer Kern durch, Einzelsterne sind jedoch nicht erkennbar. NGC 6304: Bei 50x sieht man einen hellen, diffusen Lichtfleck mit einer hohen Flächenhelligkeit. Die Helligkeit nimmt stark zur Mitte hin zu und es scheint, als ob er ein stellares Zentrum hat. Bei 140x erkennt man ganz deutlich den Kugelsternhaufencharakter. Es hat den Anschein, als ob die Randbereiche leicht krümelig sind. Auch bei dieser Vergrößerung büßt er kaum an Helligkeit ein. Besonders beeindruckend ist die starke Helligkeitszunahme. NGC 6293: Bei 50x erkennt man ein sehr helles, rundes Objekt, das zur Mitte hin stark heller wird. Schon jetzt ist der Kugelsternhaufencharakter eindeutig zu erkennen. Er bildet mit zwei Sternen ein spitzes Dreieck. Bei 140x ist ganz deutlich das extrem helle Zentrum zu sehen. Auch hier erscheinen die Randbezirke körnig und unregelmäßig. Das Zentrum ist nahezu stellar. NGC 6284: Bei 50x erkennt man einen kleinen, runden Lichtfleck, dessen Helligkeit mäßig nach innen hin zunimmt. Auch er hat eine relativ hohe Flächenhelligkeit und kann deswegen auch schön auf 140x hochvergrößert werden. Dann sieht man, dass im Zentrum manchmal ein stellarer Punkt hervorblitzt. Die Randbereiche erscheinen leicht unregelmäßig. NGC 6287: Bei 50x sieht man einen runden, diffusen Lichtfleck mit einer mäßigen Flächenhelligkeit. Die Helligkeit nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Höher als 100x sollte man nicht vergrößern, da er sich schon ein bisschen im Hintergrund verliert. Auch jetzt kommen keine neuen Details hinzu, außer dass der Haufencharakter besser erkennbar ist. NGC 6235: Bei 50x erkennt man einen extrem lichtschwachen, diffusen Lichtfleck, der nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen ist. Außer der runden Form kann man noch eine leichte Helligkeitszunahme zur Mitte hin ausmachen. Ansonsten erscheint er relativ homogen. Bei 100x ist er ein bisschen besser zu sehen und es scheint, als ob er eine unregelmäßige Form hat. NGC 6342: Bei 50x sieht man einen kleinen, schwachen, diffusen Lichtfleck, dessen Helligkeit nach innen leicht bis mäßig zunimmt. Er befindet sich in einem Sternendreieck und hat lediglich eine mäßige Flächenhelligkeit. Trotzdem ist er bei 140x immer noch sehr hell und seine Randbereiche erscheinen leicht unregelmäßig. Im Zentrum blitzt mitunter ein heller Punkt auf. M 9: Bei 50x ist ein sehr heller, runder Lichtfleck zu sehen, der eine unregelmäßige Form besitzt. Die Randbereiche erscheinen schon bei dieser geringen Vergrößerung leicht körnig. Der Haufen hat eine sehr hohe Flächenhelligkeit. Bei 140x ist er in den Randbereichen schön aufgelöst und sogar im Zentrum sind sehr viele Sterne zu erkennen. Der Haufen macht einen relativ lockeren Eindruck, weshalb man ihn komplett auflösen kann. Sehr schönes Objekt. NGC 6356: Schon bei 50x sieht man einen sehr hellen, diffusen Lichtball, dessen Helligkeit zur Mitte hin stark zunimmt. Die Randbereiche erscheinen unregelmäßig. Der Haufen bildet mit 2 Sternen ein flaches Dreieck. Bei 140x kann man den Haufencharakter sehr schön erkennen und die Randbereiche erscheinen leicht körnig, es blitzen sogar vereinzelt Sterne hervor. Wegen der sehr hohen Flächenhelligkeit kann man den Haufen schön vergrößern. M 107: Bei 50x erkennt man einen blassen, diffusen Lichtfleck, der zur Mitte hin mäßig heller wird. Das Zentrum ist nicht sonderlich ausgeprägt, weshalb der Haufen eher einen homogenen Eindruck macht. Bei 140x kann man den Haufen sowohl in den Randbezirken, als auch im Zentrum andeutungsweise auflösen. Man sieht einen körnigen Hintergrund, aus dem ca. 20 Sterne herausblitzen. Der Haufen macht mit seiner unregelmäßigen Form und der geringen Flächenhelligkeit einen etwas blassen Eindruck. NGC 6517: Bei 50x erkennt man einen lichtschwachen, diffusen Lichtball, der mit 2 Sternen ein fast gleichschenkliges Dreieck bildet. Die Helligkeit nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und manchmal blitzt ein stellares Zentrum hervor. Der Haufen hat nur eine geringe Flächenhelligkeit. Höher als 100x sollte man nicht vergrößern. Jetzt erkennt man, dass die Helligkeit doch etwas stärker und gleichmäßig zunimmt und in dem stellaren Zentrum endet. Er scheint eine leicht unregelmäßige Form zu besitzen. NGC 6633: Bei 50x bietet der Haufen einen wunderschönen Anblick. Sterne aller Helligkeiten bilden einen leicht gebogenen Haufen. Südlich des Haufens steht ein sehr heller Stern, was den Kontrast ungemein erhöht. Irgendwie erinnert der Haufen an eine Banane. Geschätzt sind ca. 60-70 Sterne zu erkennen. Nordwestlich steht noch mal eine konzentrierte Gruppe aus ca. 10 Sternen. Man sollte nicht höher als 50x vergrößern, da der Haufen relativ locker ist und deswegen viel von der Ästhetik verloren geht.


Gasnebel in der Galaxie M101:


Scutum:

NGC 6712: Bei 50x ist ein großer, diffuser Lichtball zu sehen, dessen Helligkeit mäßig zur Mitte hin zunimmt. Man erkennt sofort, dass es sich um einen Kugelsternhaufen handelt, allerdings ist kein ausgeprägtes Zentrum vorhanden. Die Randbereiche erscheinen schon jetzt unregelmäßig und leicht körnig. Bei 140x bietet sich dann ein prachtvoller Anblick. Der Haufen erscheint immer noch sehr hell und ist in den Randbereichen andeutungsweise aufgelöst. Auch im Zentrum sind einzelne Sterne zu erkennen. Der gesamte Hintergrund erscheint körnig. Die unregelmäßige Form erinnert ein bisschen an ein Dreieck. NGC 6664: Bei 50x sieht man einen lockeren Sternhaufen, der aus ca. 25-30 Sternen besteht. Er hat eine unregelmäßige Form. Obwohl er nicht sonderlich konzentriert ist, hebt er sich doch gut vom umliegenden Umfeld ab. Mit indirektem Sehen kommen noch mehr Sterne zum Vorschein. Besonders schön ist der Kontrast zu einem sehr hellen, orangefarbenen Vordergrundstern. Die Form erinnert ein bisschen an den Buchstaben „W“.


Cygnus:

NGC 7044: Im dichten Gewimmel der Milchstraße kann man bei 50x einen sehr schwachen, diffusen Lichtfleck erkennen, der in der Mitte leicht aufgehellt ist. Der Haufen macht einen leicht körnigen Eindruck. Auch bei 100x ändert sich der Eindruck kaum. Allerdings blitzen jetzt einzelne Sterne hervor und auch der Hintergrund erscheint zunehmend körniger. Der Sternhaufen kann auch nicht bei 140x aufgelöst werden. Es bleibt bei dem grießigen Hintergrund, in dem einzelne Sterne zu sehen sind. Obwohl er eine geringe Flächenhelligkeit aufweist, ist er mit indirektem Sehen super zu erkennen. NGC 7008: Schon bei 50x erkennt man ein relativ helles, diffuses Objekt, das wesentlich heller wie die Katalogangabe ist. Der Nebel hat in der Mitte eine dunkle Stelle und klebt wie eine Blase an einem helleren Stern. Außerdem scheint es, als ob der Nebel nordöstlich eine dunkle Einbuchtung hat. Bei 140x ist es schließlich ein sehr interessantes und wunderschönes Objekt. Im Nebel selbst stehen 3 Sterne, von denen einer der Zentralstern ist. Der Nebel ist leicht oval, also ca. 1.5-2:1 elongiert und weist eine unregelmäßige Helligkeitsverteilung auf. Jetzt tritt die Einbuchtung deutlich zu Tage und man erkennt auch noch, dass der Nebel in der Mitte nicht aufgefüllt ist. Es sieht also wie ein länglicher, unterbrochener Ring aus. Ein extrem interessantes Objekt.


Delphinus:

NGC 6934: Bei 50x erkennt man einen kleinen, runden, aber sehr hellen diffusen Lichtfleck mit einer sehr hohen Flächenhelligkeit. Die Helligkeit des Kugelsternhaufens nimmt stark zur Mitte hin zu. Er liegt direkt neben einem helleren Stern. Sogar bei 140x ist der Haufen noch sehr hell. Der Hintergrund erscheint unregelmäßig und leicht körnig. Mit indirektem Sehen sind die Randbereicht schon leicht aufgelöst, da man vereinzelt Sterne erkennen kann. Die Form der Randbereiche ist unregelmäßig mit dunklen Einkerbungen. Bei genauem Hinsehen scheint sogar das Zentrum ganz leicht körnig zu sein.


Aquila:

NGC 6814: Bei 50x erkennt man einen schwachen, diffusen Lichtfleck mit einer relativ geringen Flächenhelligkeit. Sie ist mit indirektem Sehen gut zu sehen. Die Koma erscheint relativ homogen und wird zur Mitte hin nur leicht heller. Die Galaxie hat eine leicht ovale Form und ist ca. 1.5:1 elongiert. Im Nordwesten befindet sich ein schwacher Stern. NGC 6781: Der Nebel bildet mit 2 Sternen ein nahezu gleichschenkliges Dreieck. Bei 50x erkennt man eine sehr blasse, kreisrunde Scheibe, die sehr strukturlos und homogen erscheint. Man ganz nur eine ganz leichte Aufhellung in der Mitte ausmachen. Auch bei 140x ändert sich das Erscheinungsbild kaum. Evtl. ist in der Scheibe eine kleine, dunkle Stelle zu sehen. Ein Zentralstern ist nicht zu erkennen. NGC 6756: Bei 50x erkennt man einen kleinen, diffusen Lichtfleck, der mit einzelnen Sternen durchsetzt ist. Der Haufenhintergrund erscheint leicht grießig. Es handelt sich um einen konzentrierten Sternhaufen, der sich sehr gut vom Umfeld abhebt. Bei 140x ist er Haufen mehr oder weniger gut aufgelöst, da der Hintergrund immer noch körnig erscheint, ansonsten erkennt man ca. 10-15 Einzelsterne. Die Form ist unregelmäßig. NGC 6804: Schon bei 50x ist eine sehr kleine, diffuse Scheibe erkennbar, der eine relativ hohe Flächenhelligkeit besitzt. Östlich befindet sich ein schwacher Stern, an dem der Nebel zu kleben scheint. Der Nebel selbst erscheint kreisrund bis leicht oval und bei indirektem Sehen blitzt manchmal der Zentralstern durch, der allerdings extrem schwach ist.


Andromeda:

Mayall II: Dieser Kugelsternhaufen befindet sich in der Andromedagalaxie und ist einfach zu finden. Bei 140x kann man ihn trotz seiner geringen Helligkeit mit indirektem Sehen sehr gut erkennen. Er macht auf jeden Fall einen unscharfen Eindruck, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass er mit zwei sehr schwachen Sternen ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Diese Kombination kann jedoch nicht aufgelöst werden.


Cepheus:

NGC 40: Der Planetarische Nebel bildet mit zwei helleren Sternen ein flaches Dreieck. Bei 50x erkennt man einen helle diffuse Scheibe mit einem stellaren Kern in der Mitte. Er hat keine besonders große Ausdehnung, allerdings eine hohe Flächenhelligkeit. Indirekt ist er sehr gut zu sehen. Bei 140x fällt einem besonders der sehr helle Zentralstern auf. Der Nebel ist rund bis leicht oval. Die Ränder scheinen leicht unscharf zu sein und im Nebel selbst sind keine Details zu erkennen. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht zu.