19.07.2003 Bekanntes am Sommerhimmel




Bedingungen: Heute war wieder einmal eine sehr klare Nacht, doch leider zog nach Mitternacht Dunst auf, der den Himmel einzutrüben begann. Zuvor war die Milchstrasse bis in den Schützen wunderschön zu sehen, die Sternwolke erschien sehr hell und sogar den Stachel der Skorpions konnte ich erkennen, was für die sehr gute Horizontsicht sprach.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen und 2x Barlowlinse


Scorpius:

Messier 4: Bei 50x ist ein sehr großer, diffuser Lichtball erkennbar, den man schon bei dieser geringen Vergrößerung in Einzelsterne auflösen kann. Auffällig ist eine helle Sternstrasse, die mitten durch das Zentrum verläuft. Der Haufen wird zur Mitte hin leicht bis mäßig heller. Bei 140x ist der Haufen wunderschön aufgelöst, allerdings ist immer noch ein körniger Hintergrund zu sehen. Besonders beeindruckend ist die Sternstraße, die aus deutlich helleren Sternen besteht. Die Randbezirke sind sehr unregelmäßig, weshalb der Haufen auch nicht wirklich rund erscheint. Der Kugelsternhaufen besitzt nur eine mäßige Flächenhelligkeit und ist relativ locker konzentriert. Messier 80: Bei 50x sieht man einen kleinen, aber sehr hellen Lichtfleck mit einer enorm hohen Flächenhelligkeit. Er liegt zwischen zwei helleren Sternen. Die Helligkeit des Haufens nimmt zur Mitte hin sehr stark zu und das Zentrum erscheint bei dieser Vergrößerung fast punktförmig. Einzelsterne kann man noch nicht ausmachen. Auch bei 140x ist der Haufen noch sehr hell und man kann zumindest in den Randbereichen Einzelsterne erkennen. Das Zentrum bleibt jedoch neblig. Man erkennt ausgedehnte Randbereiche und im Gegensatz dazu ein sehr kleines Zentrum. Messier 7: Bei 50x bietet sich ein sehr schöner Anblick. Der Haufen wird aus Sternen unterschiedlichster Helligkeiten gebildet. Besonders auffällig sind zwei symmetrische Sternbögen, die inmitten des Haufens verlaufen und von den 10 hellsten Sternen gebildet werden. Des weiteren sind noch ca. 30 schwächere Haufenmitglieder zu sehen. Der Haufen ist nur locker konzentriert, hebt sich jedoch trotzdem gut vom Umfeld ab. Direkt im Zentrum befindet sich ein heller Doppelstern. Die Form ist unregelmäßig. Ein sehr schönes Objekt. Messier 6: Bei 50x sieht man einen großen, mäßig konzentrierten Haufen, der aus sehr vielen Sternen unterschiedlicher Helligkeiten besteht. Besonders auffällig ist ein orangefarbener, sehr heller Stern, der sich am östlichen Rand des Haufens befindet. Man kann ca. 50 Mitglieder erkennen, die tatsächlich die Form eines Schmetterlings bilden


Ophiuchus:

Messier 62: Bei 50x ist ein kleiner, aber sehr heller, diffuser Lichtfleck erkennbar, dessen Helligkeit zur Mitte hin stark zunimmt. Der Kugelsternhaufen besitzt eine sehr hohe Flächenhelligkeit. Einzelsterne sind noch nicht erkennbar und auch der Hintergrund erscheint noch nicht körnig. Bei 140x erscheinen nun die Randbereiche körnig und es blitzen auch schon vereinzelt Sterne durch. Am Rand erkennt man unregelmäßige, dunkle Stellen. Jetzt kann man auch sehen, dass die Helligkeit stetig nach innen hin zunimmt und in einem fast punktförmigen Zentrum endet. Messier 19: Bei 50x erkennt man einen matten, diffusen Lichtfleck, dessen Helligkeit nach innen hin mäßig zunimmt. Der Haufen hat eine große Ausdehnung und schon jetzt erscheinen die Randbereiche unregelmäßig und ganz leicht körnig, allerdings sind noch keine Einzelsterne zu sehen. Trotz der schwächeren Konzentration hat er eine hohe Flächenhelligkeit. Bei 140x kann man sowohl in den Randbezirken, als auch im Zentrum Sterne sehen; der Haufen ist also schön aufgelöst. Er hat eine sehr unregelmäßige Form und auch hier kann man wieder in den Randbereichen dunkle Stellen ausmachen. Direkt nördlich des Haufens befinden sich zwei schwache Vordergrundsterne, die mit dem Haufen ein gleichseitiges Dreieck bilden. NGC 6325: Ein sehr schwieriges Objekt, das bei 50x noch nicht zu erkennen ist. Erst bei 100x und indirektem Sehen als sehr kleiner, schwacher, diffuser Lichtball zu erkennen. Die Helligkeit bleibt über das gesamte Objekt nahezu konstant, lediglich eine leichte Aufhellung in der Mitte ist auszumachen. Bei 140x ändert sich am Anblick nichts mehr. NGC 6309: Bei 50x ist ein schwacher, diffuser und länglicher Lichtfleck zu sehen. Er hat eine sehr kleine Ausdehnung und sieht aus wie ein unscharfer Stern. Manchmal ist der Nebel schon vom direkt daneben stehenden Stern getrennt. Der Nebel hat eine relativ hohe Flächenhelligkeit. Bei 140x ist der Nebel deutlich vom Stern gelöst und zwischen beiden klafft eine deutliche Lücke. Der Nebel erscheint immer noch sehr hell und ist ca. 2.5-3:1 elongiert. In der Mitte ist der Nebel heller und man meint, im Zentrum einen hellen Strich zu erkennen.


Sagittarius:

Messier 28: Schon bei 50x erkennt man einen sehr hellen, diffusen Lichtfleck, der eine sehr hohe Flächenhelligkeit besitzt. Die Helligkeit des Haufens an sich nimmt nach innen hin stark bis sehr stark zu. Man kann noch keine Einzelsterne und auch noch keinen körnigen Hintergrund erkennen. Bei 140x sind die Randbereicht teilweise aufgelöst und es können schon sehr viele Einzelsterne gesehen werden. Im Zentrum selbst können keine Sterne ausgemacht werden. Wirklich ein sehr schönes Objekt. Messier 22: Schon bei der kleinsten Vergrößerung von 50x bietet der Haufen einen umwerfenden Anblick. Man kann ihn bis ins Zentrum hinein auflösen und der Kugelsternhaufen erscheint sehr hell und sehr groß. Die Helligkeit nimmt mäßig zur Mitte hin zu und es ist auch nur eine mäßige Konzentration auszumachen. Der Haufen hat eine unregelmäßige Form und scheint ein kleines bisschen elliptisch zu sein. Bei 140x ist der Haufen bis ins Zentrum hinein wunderbar aufgelöst und man erkennt hellere und dunklere Bezirke im Inneren. Das ist für mich wirklich der schönste Kugelsternhaufen am Himmel. NGC 6717: Schon bei 50x ist der Kugelsternhaufen direkt südlich eines 5mag hellen, orangefarbenen Sterns als kleiner, diffuser Lichtfleck zu erkennen. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin mäßig zu. Bei 140x sieht man, dass direkt neben dem Haufen ein schwacher Vordergrundstern steht. Ansonsten sind bei dieser Vergrößerung keine neuen Details zu erkennen, jedoch kann man nun den Kugelsternhaufen auch mit direktem Sehen sehr gut ausmachen. Manchmal scheint im Zentrum ein stellarer Punkt aufzublitzen. Auch wieder ein wunderbares Objekt. Messier 75: Bei 50x erkennt man einen sehr kleinen, aber auch sehr hellen, diffusen Lichtfleck, der eine sehr große Flächenhelligkeit besitzt. Die Helligkeit nimmt sehr stark zur Mitte hin zu und man erkennt ein nahezu punktförmiges Zentrum. Auch bei 140x ist der Haufen noch sehr hell und nun erscheinen die Randbereiche leicht körnig, können aber nicht wirklich aufgelöst werden. Wiederum beeindruckt das sehr helle Zentrum. Der Haufen befindet sich nördlich eines schwächeren Vordergrundsterns. Messier 17: Der Schwanennebel. Bei 50x ist der Nebel einfach umwerfend und das sogar ohne Nebelfilter. Man kann ganz deutlich die Form eines Schwans erkennen. Der Nebel erscheint sehr hell und man sieht sehr schön die Dunkelwolke, die den Hals des Schwans begrenzt. Zum Schwanz hin läuft der Nebel sanft aus und der Körper des Schwans stellt die hellste Partie dar. Einfach ein wunderschönes Objekt.


Ursa Minor:

NGC 6217: Die Galaxie liegt in einer Linie mit zwei hellen Sternen. Man erkennt einen ovalen, ca. 2:1 elongierten Lichtfleck mit einem stellaren Kern. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig und gleichmäßig zur Mitte hin zu. Direkt neben der Galaxie, aber noch in der Koma scheint ein sehr schwacher Vordergrundstern zu stehen.


Aquila:

NGC 6751: Bei 140x sieht man einen hellen, diffusen Lichtfleck, der eine runde Form hat. Der Nebel besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und erscheint als eine helle Scheibe. Die Helligkeit nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und manchmal blitzt im Zentrum der Zentralstern auf. IC 4846: Bei 140x erscheint der Nebel immer noch stellar, aber auch sehr hell. Erst bei 270x erkennt man eine sehr, sehr kleine Scheibe. Der Nebel ist der 4. Stern eines Buchstaben „W“.


Lacerta:

NGC 7243: Bei 50x erkennt man im dichten Milchstraßengewimmel einen großen, mäßig konzentrierten Sternhaufen, der aus Sternen mit den unterschiedlichsten Helligkeiten gebildet wird. Direkt im Zentrum befindet sich ein enger Doppelstern. Der Haufen hebt sich gut vom Umfeld ab. Er hat eine Herzform und besitzt im Zentrum einen kleeblattförmigen, dunklen Fleck, in dem sich kaum Sterne befinden. Der Haufen ist sehr reich und man kann ca. 50-70 Mitglieder erkennen. Ein sehr schönes Objekt. NGC 7209: Bei 50x sieht man einen sehr großen Haufen, der nur leicht bis mäßig konzentriert ist. Trotzdem hebt er sich gut vom Umfeld ab. Er steht in der Nähe eines 6mag hellen Sterns. Die Haufensterne haben zum Großteil die gleiche Helligkeit, allerdings sind auch noch schwächere zu sehen. Das Zentrum erscheint relativ sternarm und der Haufen selbst besitzt eine unregelmäßige Form, die nicht näher definierbar ist. Der Sternhaufen wird von einem Sternviereck eingesäumt, zu dem auch der 6mag Stern gehört. Auch wieder ein sehr schönes Objekt.