31.07.2003 Die Schildwolke Teil 2 und Sternhaufen in der Cassiopeia




Bedingungen: Gegen Abend haben sich die ganzen tiefen Wolken aufgelöst, allerdings war die Luft sehr feucht, was die Grenzgröße auf knapp 5m3 im Zenith gedrückt hat. An Beobachtungen unter 20° Höhe war überhaupt nicht zu denken, da es total dunstig war. Lediglich die hellsten Sterne im Schützen konnte ich erkennen. Auch die Schildwolke war nur als schwacher Lichtklecks zu sehen, also kein Vergleich zu der vorangegangenen Nacht. Dafür war allerdings das Seeing recht brauchbar.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen und 2x Barlowlinse

Die Schildwolke, Teil 2

NGC 6649: Der Sternhaufen befindet sich direkt neben einem hellen Stern. Bei 50x kann man schon 10 Haufenmitglieder erkennen, wobei der Hintergrund allerdings noch leicht neblig wirkt. Bei 140x kann man den Haufen vollständig auflösen und ca. 15 Mitglieder zählen. Mit indirektem Sehen blitzen noch schwächere Sterne auf. Der offene Haufen ist mäßig konzentriert und hebt sich sehr gut von der Umgebung ab. Die Form ist rundlich und ein bisschen unregelmäßig. Der Durchmesser beträgt ca. 5 Bogenminuten. Ruprecht 144: Schon bei 50x wird ein kleiner, diffuser Fleck erkennbar, in dessen Zentrum man einen hellen Haufenstern ausmachen kann. Es könnte sich aber auch um einen Vordergrundstern handeln. Der Hintergrund erscheint neblig, allerdings blitzen manchmal einzelne Haufensterne auf. Der Sternhaufen ist von einem unregelmäßigen Sternenring umgeben. Bei 140x kann man den Haufen zumindest teilweise in Einzelsterne auflösen. Man kann ein kompaktes Zentrum erkennen, in dem die Sterne recht dicht stehen. Da der Haufen stark konzentriert ist, hebt er sich super vom Umfeld ab. Es sind ungefähr 5-8 hellere Haufenmitglieder zu erkennen und der Hintergrund erscheint auch jetzt noch körnig und nicht vollständig aufgelöst. Das kompakte Zentrum ist Teil eines Ringes aus Sternen. Der komplette Haufen hat einen Durchmesser von 6 Bogenminuten, das Zentrum einen von 2’. Die Position ist in Guide 7.0 richtig angegeben.

Die Sternhaufen Ruprecht 141,142 und 143 konnte ich nicht beobachten. Auch nach längerer Beobachtung zeigten sie sich nicht, was vielleicht auch an der doch sehr schlechten Durchsicht gelegen haben könnte. Auch Dolidze 28 blieb mir verwehrt, ebenso wie NGC 6625.

Aquila:

NGC 6741: Bei 200x meint man, um den hellen Stern einen blassen Nebel zu sehen, allerdings bin ich mir da nicht so wirklich sicher. Wenn es stimmen sollte, dann ist der Nebel ein doch sehr kleine Scheibe. NGC 6790: Bei 140x ist an der angegebenen Position außer einem Stern nichts zu erkennen. Auch bei 200x kann ich den Nebel nicht dingfest machen. Da muss man wahrscheinlich mal mit einem OIII-Filter ran.

Sagittae:

Messier 71: Bei 50x ist ein heller, diffuser Fleck erkennbar, aus dem schon jetzt einige Haufensterne hervorblitzen. Direkt im Zentrum befindet sich ein heller Stern. Der Kugelsternhaufen besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und ist deswegen ein sehr leichtes Objekt. Besonders schön ist, dass sich der Haufen im dichten Milchstraßengewimmel befindet. Bei 140x kann man den Haufen dann schön auflösen; es sind also sehr viele Einzelsterne zu erkennen, sowohl in den Randbereichen, als auch im Zentrum. Der Hintergrund erscheint allerdings immer noch körnig. Die Helligkeit nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Ein sehr empfehlenswertes Objekt.

Aquarius:

NGC 7009: Schon bei 50x erkennt man einen hellen, diffusen Lichtfleck, der eine sehr hohe Flächenhelligkeit besitzt. Der Nebel erscheint schon jetzt deutlich länglich und hat eine leicht bläuliche Färbung. Bei 140x kommt eine hellblaue, längliche (ca. 2:1 elongierte) Scheibe zum Vorschein, die an den beiden langen Enden kurze Stummel hat. Diese sind allerdings nur mit indirektem Sehen und auch nur blickweise zu erkennen. Der äußere Teil scheint etwas heller als der innere zu sein, ansonsten sind aber keine weiteren Details erkennbar. Ein sehr interessantes Objekt. Messier 72: Bei 50x sieht man einen schwachen, runden und diffusen Lichtball, dessen Helligkeit zur Mitte hin mäßig zunimmt. Der Kugelsternhaufen bildet mit zwei helleren Sternen ein spitzewinkliges Dreieck. Das ganze Objekt erscheint neblig und besitzt eine mäßige Flächenhelligkeit. Auch bei 140x ändert sich das Bild nicht wesentlich. Man erkennt immer noch einen Nebelfleck, bei dem nicht einmal die Randbereiche körnig sind. Messier 73: Bei 50x erkennt man eine Gruppe von 3 Sternen, die ein gleichseitiges Dreieck bilden. Die Sterne stehen eng beieinander. Bei 140 kommt außerhalb dieser Gruppe noch ein weiterer Stern hervor. Ein sehr unspektakuläres Objekt. Messier 2: Schon bei 50x ist ein sehr großer und sehr heller Kugelsternhaufen zu erkennen und dessen Randbereiche schon jetzt körnig erscheinen. Es blitzen sogar schon vereinzelt Sterne hindurch. Der Haufen besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und die Helligkeit des Haufens selbst nimmt zur Mitte hin stark zu. Auffällig ist ein heller Vordergrundstern direkt neben dem Haufen. Bei 140x erscheinen die Randbereiche schön aufgelöst und es sind sehr viele Einzelsterne erkennbar. Auch das Zentrum erscheint körnig und sogar hier blitzen vereinzelt Sterne hervor. Wirklich ein sehr schöner Kugelsternhaufen.

Andromeda:

NGC 752: Bei 50x füllt der Haufen schon das gesamte Gesichtsfeld aus und seine Größe beträgt schätzungsweise 50-55 Bogenminuten. Die Haufenmitglieder haben alle unterschiedliche Helligkeiten und besonders auffällig ist ein heller Stern nahe dem Zentrum. Der Sternhaufen ist nur mäßig konzentriert, fällt aufgrund der sternarmen Umgebung sehr gut auf. Er hat eine runde Form und im Haufen selbst fallen dunklere Stellen auf, in denen kaum Sterne stehen. Es ist ein sehr reicher Offener Sternhaufen mit schätzungsweise 60-80 Mitgliedern. Eher ein Objekt für kleinere Teleskope.

Pegasus:

NGC 7625: Die Galaxie befindet sich neben einem sehr hellen 6m7 Stern und erscheint als blasser, diffuser Lichtfleck. Die Galaxie ist ca. 2:1 elongiert und die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu. Sie besitzt ein flächiges Zentrum und eine mäßige Flächenhelligkeit. Mit indirektem Sehen ist sie gut zu erkennen. Die Galaxie bildet mit zwei schwachen Sternen ein flaches Dreieck.

Cassiopeia:

NGC 7789: Bei 50x bietet der Haufen einen umwerfenden Anblick. Man sieht einen ca. 15’ großen, offenen Sternhaufen, der aus wirklich sehr vielen, schwachen Sternen besteht. Schon jetzt sind wahnsinnig viele Einzelsterne erkennbar und der Hintergrund erscheint immer noch körnig. Der Sternhaufen hat eine geringe bis mäßige Flächenhelligkeit. Bei 100x ist er dann komplett aufgelöst und man kann nun die enorme Sternenzahl erkennen. Der Haufen hat eine runde Form, die allerdings ein bisschen unregelmäßig erscheint. Auffällig sind auch immer wieder dunklere Stellen im Haufen selbst, in denen nicht so viele Sterne stehen. Die Anzahl der Mitglieder lässt sich nur schätzen, wahrscheinlich so 80-100. Des weiteren haben sie mehr oder weniger alle dieselbe Helligkeit, nur wenige hellere fallen auf. Ein wunderschönes Objekt, bei dem man allerdings nicht mehr als 100x anwenden sollte. NGC 7790: Bei 50x erkennt man neben einer Dreiergruppe von Sternen einen kleinen, schwachen, diffusen Lichtfleck, aus dem 3 Haufensterne hervorblitzen. Ansonsten bleibt der Hintergrund neblig bis körnig. Der Sternhaufen hat eine mäßige Flächenhelligkeit und ist auch mit direktem Sehen sehr gut zu erkennen. Bei 140x kann man ihn dann sehr schön in eine Vielzahl von Einzelsternen auflösen, allerdings bleibt auch jetzt der Hintergrund noch leicht neblig bzw. körnig. Man kann 10-13 Mitglieder direkt erkennen. Der Sternhaufen ist stark konzentriert und hebt sich somit sehr gut von der Milchstraße ab. Der Haufen hat eine relativ kleine Ausdehnung und misst ca. 4’. Die Größenangabe in Guide deckt sich nicht mit meiner Beobachtung und auch nicht mit dem DSS Bild. Die Form ist unregelmäßig und leicht oval. NGC 129: Bei 50x sieht man einen locker konzentrierten Sternhaufen, der von Sternen mit den unterschiedlichsten Helligkeiten gebildet wird. Er befindet sich neben einem hellen 6mag Stern. Schon jetzt kann man den Haufen komplett auflösen und man kann 5 sehr helle, sowie 20 schwächer Sterne zählen. Die Form des Haufens ist unregelmäßig und kann nicht näher definiert werden, man kann nur sagen, dass der Haufen ca. 15.5-2:1 elongiert ist. Man sollte nicht höher als 50x verwenden, da sich der Haufen sehr leicht im Hintergrund verliert. NGC 225: Bei 50x erkennt man einen locker bis mäßig konzentrierten Sternhaufen, dessen Mitglieder mehr oder weniger alle die gleiche Helligkeit haben. Insgesamt kann man ca. 20-25 Sterne zählen. Obwohl der Haufen nicht sonderlich konzentriert ist, hebt er sich trotzdem gut von der Umgebung ab. Der Haufen hat die Form eines Halbkreises und ist 2:1 elongiert. NGC 381: Bei 50x sieht man einen schwachen Sternhaufen, der mit 2 schwächeren Sternen ein rechtwinkliges Dreieck bildet. Schon jetzt kann man viele schwache Einzelsterne ausmachen, aber der Hintergrund ist immer noch körnig. Der Sternhaufen besitzt nur eine niedrige Flächenhelligkeit und eine runde Form. Bei 100x ist der Haufen schließlich wunderbar aufgelöst und man kann feststellen, dass der Haufen aus Sternen derselben Helligkeit gebildet wird, lediglich 2-3 hellere stechen ein wenig heraus, von denen sich der hellste nahe dem Zentrum befindet. Der Haufen ist mäßig konzentriert und hebt sich gut von der Umgebung ab. Insgesamt sind ca. 15-20 Sterne enthalten. NGC 457**: Direkt neben dem sehr hellen 5mag Vordergrundstern befindet sich dieser wunderschöne Sternhaufen. Schon jetzt kann man den Haufen zum größten Teil in viele Einzelsterne auflösen. Die Mitglieder haben die unterschiedlichsten Helligkeiten, was den Haufen besonders reizvoll macht. Die Form erinnert mich ein wenig an die „Concorde“ bzw. an einen „fliegenden Schwan“. Der Haufen ist gut konzentriert und hebt sich sehr gut von der Milchstraße ab. Bei 100x kommen noch einmal sehr viele schwächere Mitglieder zum Vorschein und man erkennt den enormen Sternreichtum. Man kann ca. 10 hellere und schätzungsweise 40 schwächere Sterne zählen. Wirklich ein sehr schönes Objekt. NGC 436: Bei 50x erkennt man einen kleinen und stark konzentrierten Sternhaufen, bei dem schon viele Einzelsterne zu erkennen sind. Allerdings erscheint der Hintergrund immer noch leicht körnig bis diffus. Bei 140x ist der Haufen dann nahezu vollständig aufgelöst, aber immer noch ist eine gewisse Körnigkeit auszumachen. Der Sternhaufen hat eine kleine Ausdehnung und ist ca. 4 Bogenminuten groß. Er besteht aus 7 helleren, sowie 5-10 schwächeren Mitgliedern. Er hat eine sehr unregelmäßige Form. Sogar bei dieser Vergrößerung erscheint der Haufen immer noch stark konzentriert. NGC 663: Schon bei 50x kann man den Haufen wunderbar auflösen und auch schon extrem viele Mitglieder erkennen. Die Haufensterne haben alle unterschiedliche Helligkeiten. Bei 100x ist der Haufen dann komplett aufgelöst und es fallen 4 hellere Mitglieder am Rand auf. Im Zentrum ist eine Verdichtung zu erkennen, die aus sehr vielen schwachen Sternen besteht. Allerdings ist immer noch ein leicht körniger Hintergrund auszumachen. Der Sternhaufen hat eine sehr unregelmäßige Form, die ich nicht näher definiert werden kann. Des weiteren ist eine dunkle Straße zu sehen, die durch den Haufen verläuft. Der Sternhaufen ist schön konzentriert und fällt deswegen auch sehr gut auf. Insgesamt besteht der Haufen aus 10 hellen, sowie 30 schwächeren Mitgliedern. Auch wieder ein sehr empfehlenswertes Objekt. Der Haufendurchmesser beträgt ca. 10’. NGC 659: Bei 50x kann man einen kleinen und sehr stark konzentrierten Sternhaufen erkennen. Man kann schon jetzt 5 helle Mitglieder ausmachen. Er befindet sich neben zwei doch recht hellen Sternen. Der Hintergrund erscheint neblig bis leicht körnig. Bei 140x ist der Haufen dann schön aufgelöst, aber immer noch sehr klein. Auch jetzt erscheint er noch immer sehr stark konzentriert. Er besitzt eine runde Form und wird durch einen Ring aus Sternen klar nach außen hin abgegrenzt. Man kann ca. 5-7 helle und 5 schwächere Sterne erkennen. Der Durchmesser beträgt ungefähr 3 Bogenminuten. NGC 654: Der Sternhaufen befindet sich direkt neben einem hellen 7mag Stern und erinnert mich sehr stark an NGC 659. Auch hier hat man wieder einen kleinen Sternhaufen vor sich, bei dem man schon jetzt 10 hellere Haufensterne ausmachen kann. Der Hintergrund erscheint körnig. Bei 140x kann man den Haufen dann schön auflösen und ca. 7-8 helle, sowie 5-10 schwächere Mitglieder zählen. Er ist stark konzentriert und besitzt einen klar definierten Rand. Der Haufen hat eine dreieckige Form. Im Zentrum stehen die Sterne besonders dicht. Die Haufensterne haben alle unterschiedliche Helligkeiten und den Durchmesser kann man zu ca. 4’ bestimmen. Ein sehr schönes Objekt. NGC 559: Bei 50x erkennt man einen sehr kleinen Sternhaufen, aus dem ca. 4 hellere Mitglieder herausblitzen. Der Hintergrund erscheint neblig bis körnig. Der Haufen befindet sich direkt zwischen 2 hellen Sternen. Bei 140x ist er mehr oder weniger aufgelöst. Man kann ca. 8 Mitglieder erkennen, aber der Hintergrund bleibt immer noch neblig bis körnig. Man kann eine starke Konzentration und eine unregelmäßige, längliche Form erkennen. Der Sternhaufen besitzt einen klar definierten Rand und hebt sich sehr gut vom Umfeld ab. Die Form erinnert an ein flaches Dreieck. Der Durchmesser beträgt ca. 4 Bogenminuten. NGC 637: Bei 50x ist ein kleiner, aber schon schön aufgelöster Sternhaufen zu sehen, der noch einen leicht nebulösen Hintergrund besitzt. Man kann 4 helle Mitglieder erkennen, von denen einer ein enger Doppelstern ist. Der Sternhaufen bildet mit 2 Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Bei 140x kann man den Haufen dann schön auflösen und ca. 8 helle, sowie 10 schwächere Mitglieder zählen. Die Haufensterne haben alle unterschiedliche Helligkeiten. Der Haufen selbst ist stark konzentriert und hebt sich infolge dessen sehr gut von der Milchstraße ab. Dazu kommt noch, dass auch dieser Haufen einen klar definierten Rand besitzt. Die Form des Haufens ähnelt einem Dreieck. Den Durchmesser kann man zu 5 Bogenminuten bestimmen. NGC 1027: Bei 50x kann man den Haufen schon komplett in Einzelsterne auflösen. Er gruppiert sich um einen hellen 7mag Stern und macht einen sehr lockeren Eindruck, hebt sich deswegen auch nicht so gut vom Umfeld ab. Irgendwie hat der Sternhaufen die Form eines Quadrates. Insgesamt kann man 13 helle, sowie 15 schwache Mitglieder erkennen. Die Sterne haben alle unterschiedliche Helligkeiten, wobei der sehr helle Stern im Zentrum besonders auffällig ist. Bei 100x kommen dann auch die schwächeren Mitglieder sehr schön zur Geltung. Der Haufen verliert sich aber bei dieser Vergrößerung zunehmend. Im Inneren sind zwei dunkle Stellen erkennbar, in denen kaum Sterne stehen.