02.08.2003 Sternhaufen im Schwan und erste Galaxien im Pegasus




Bedingungen: Die Bedingungen heute nacht waren eigentlich ganz gut. Nachdem sich die ganzen Schleierwolken verzogen hatten, kam die Milchstrasse schön zum Vorschein. Die Grenzgröße lag bei etwa 5m7. Die Horizontsicht war unter ca. 20° Höhe nicht sonderlich toll, sondern muss eher mit schlecht bewertet werden. Das Seeing war recht gut, es war windstill und sehr warm.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen und 2x Barlowlinse

Cygnus:

NGC 6996: Schon bei 50x kann man einen schön aufgelösten, offenen Sternhaufen erkennen, der nur mäßig konzentriert ist. Trotzdem kann er sich gegenüber der Milchstraße gut behaupten. Er befindet sich in einem Dreieck aus sehr hellen Sternen. Bei 100x bietet der Haufen wirklich einen sehr schönen Anblick. Er hat ca. 30 Mitglieder, die alle unterschiedliche Helligkeiten haben. Insbesondere 2 hellere fallen auf. Der Sternhaufen hat eine längliche, ca. 2:1 elongierte Form und es sieht aus, als ob der Haufen aus 2 sich umschließenden Ellipsen besteht. Den Durchmesser kann man mit 9’ angeben. Collinder 428: Schon bei 50x erkennt man neben einem hellen Stern einen körnigen, diffusen Fleck, aus dem schon viele Einzelsterne herausblitzen. Der Hintergrund ist allerdings immer noch leicht neblig. Bei 140x ist der Haufen dann vollständig in Sterne aufgelöst. Die Form erinnert mich an eine Balkengalaxie. Der Haufen ist ca. 1.5:1 elongiert und besteht aus 20 Mitgliedern, die alle unterschiedliche Helligkeiten haben. Im Zentrum kann man eine Verdichtung von ca. 8 Sternen erkennen. Der Haufen ist mäßig konzentriert und hebt sich schön vom Umfeld ab. Der Durchmesser beträgt ca. 9 Bogenminuten. Baractova 1: Bei 50x erkennt man neben einem hellen Stern einen großen und wunderschönen Sternhaufen. Wer hätte gedacht, dass sich hinter so einem Namen so ein tolles Objekt versteckt. Der Haufen ist schon jetzt sehr schön aufgelöst und es sind sehr viele Mitglieder der unterschiedlichsten Helligkeiten auszumachen. Davon stechen 3-4 hellere besonders hervor. Der Haufen ist mäßig konzentriert und hebt sich gut von der Umgebung ab. Er hat eine runde Form, die aussieht wie ein breiter Ring von Sternen. Im Zentrum selbst sind nur wenige Sterne zu finden. Es ist ein sehr reicher, offener Haufen, der ca. 35-40 Mitglieder besitzt. Der Haufendurchmesser liegt bei 14’. Basel 14: Bei 50x fällt einem sofort eine kleine Kette aus 3 hellen Sternen auf und westlich davon erkennt man einen körnigen Lichtfleck. Bei 140x wird die Sache ein wenig klarer. Westlich dieser Sterngruppe ist eine Sternverdichtung zu erkennen, die gut in Einzelsterne aufzulösen ist. Ein hellerer Stern ist besonders auffällig. Es sind ca. 7 Einzelsterne erkennen. Diese Verdichtung hat einen Durchmesser von ca. 3 Bogenminuten. Insgesamt ist der Haufen mit seiner Sternkette sehr unauffällig und sieht eher wie der Milchstraßenhintergrund aus. Bis auf die Sternkette und die Verdichtung lässt nichts auf einen Sternhaufen schließen. NGC 7039: Bei 50x erkennt man einen sehr länglichen, ca. 2-3:1 elongierten Sternhaufen, der sich zwischen zwei hellen Sternen durchschlängelt. Schon jetzt sind sehr viele Einzelsterne auszumachen. Es hat so den Anschein, als würde der Haufen aus zwei Teilen bestehen, die durch eine dunkle Straße getrennt sind und von denen jeder Teil für sich genommen einen offenen Haufen darstellen könnte. Die Sterne haben unterschiedliche Helligkeiten und die Form erinnert mich ein wenig an einen „Mund“. Der Sternhaufen ist sehr reich und man kann ungefähr 45-60 Mitglieder zählen. Er ist mäßig konzentriert und hebt sich gut vom Hintergrund ab. Der Durchmesser beträgt 6x16 Bogenminuten. Basel 12: Bei 50x erkennt man einen kleinen, körnigen Fleck, der sich um einen hellen Stern gruppiert. Man kann schon jetzt 6 Einzelsterne erkennen. Bei 140x sind dann schon mehrere Haufensterne zu sehen. Der Haufen ist locker bis mäßig konzentriert und hebt sich nicht sonderlich gut von der Umgebung ab. Er besitzt die Form einer Raute und hat einen Durchmesser von ungefähr 5 Bogenminuten. Basel 13: Erst bei 140x kann man den Haufen sichten, zumindest ging es mir so. Man erkennt einen sehr kleinen, ca. 1’ großen diffusen Lichtfleck, der von einigen schwachen Sternen umgeben ist, die anscheinend auch zum Haufen gehören. Davon fällt ein heller am Rand auf. Die Sterne in dieser zentralen Verdichtung haben alle unterschiedliche Helligkeiten und sind allesamt sehr lichtschwach. Insgesamt kann man 20 Mitglieder erkennen. Der Sternhaufen hat eine runde Form, ist locker konzentriert und hat einen visuellen Durchmesser von ungefähr 5 Bogenminuten. Ein relativ schwieriges Objekt. IC 1369: Bei 50x sieht man einen matten, körnigen Lichtfleck, aus dem schon jetzt 5 hellere Mitglieder herausblitzen. Ein wirklich reizvolles Objekt. Nicht einmal bei 140x kann man den Sternhaufen komplett in Einzelsterne auflösen. Man kann 7-8 hellere Mitglieder direkt erkennen, jedoch bleibt der Hintergrund weiterhin körnig. Er wird von einem Ring aus 5 Sternen eingerahmt. Der runde Sternhaufen ist mäßig bis stark konzentriert und hebt sich sehr gut von der Milchstrasse ab. Der Durchmesser beträgt ungefähr 3 Bogenminuten. Ein sehr schönes Objekt. NGC 7026: Bei 50x erkennt man nur mit indirektem Sehen einen sehr kleinen, diffusen Nebelfleck, der sich neben einem hellen Stern befindet. Wenn man den Nebel direkt fixiert, verschwindet er sofort, ist also ein blinkender Planetarischer Nebel. Bei 140x ist er dann auch direkt zu erkennen. Er erscheint als kleine Scheibe mit einer hohen Flächenhelligkeit. Der Nebel ist ein sehr einfaches Objekt. Die Helligkeit scheint zur Mitte hin zuzunehmen. Des weiteren besitzt er diffuse Ränder und scheint sanft nach außen hin auszulaufen. Der Nebel hat eine leicht ovale Form und ist ca. 1.5:1 elongiert. Basel 15: Bei 50x ist zwischen zwei hellen Sternen ein sehr kleiner, diffus-körniger Lichtfleck, der sich direkt neben einem helleren Stern befindet. Es blitzt schon ein schwacher Stern heraus. Bei 140x kann man dann 4 Haufensterne erkennen. Der Hintergrund erscheint immer noch leicht körnig. Der Sternhaufen hat eine sehr kleine Ausdehnung und hat einen Durchmesser von ungefähr 3 Bogenminuten. Er ist mäßig bis stark konzentriert und hebt sich sehr gut von der Milchstrasse ab. Die Form ist rund. Berkeley 53: Bei 50x ist ein locker konzentrierter Offener Sternhaufen zu sehen, der sich deswegen auch nur mäßig gut vom Umfeld abhebt. Man erkennt einen langgezogenen, 1.5:1 elongierten Ring aus Sternen, die unterschiedliche Helligkeiten haben. Man kann ca. 15 Mitglieder zählen. Zu dem Ring gehört auch noch ein sehr heller 6m6 Stern. Meiner Beobachtung nach befindet sich der Haufen auf der anderen Seite des hellen Sterns, die Position ist also in Guide 7.0 wahrscheinlich falsch angegeben. Im Inneren des Rings sind kaum Sterne zu sehen. Der Durchmesser beträgt ca. 12’. NGC 7031: Bei 50x erkennt man einen recht kleinen, teilweise aufgelösten, offenen Sternhaufen mit einem körnigen Hintergrund. Schon jetzt kann man 8 Haufensterne direkt ausmachen. Der Sternhaufen ist sehr stark konzentriert und hebt sich deswegen auch sehr gut vom Umfeld ab. Der schönste Anblick ergibt sich bei 140x. Nun kann man den Haufen vollständig in Einzelsterne auflösen. 10-12 Mitglieder sind nun direkt zu erkennen. Er hat eine längliche, ca. 1.5:1 elongierte Form und erinnert mich irgendwie an das Kirchensymbol auf Autobahnschildern. Im Zentrum stehen kaum Sterne. Die Mitglieder haben alle unterschiedliche Helligkeiten und der Durchmesser des Haufens beträgt 5 Bogenminuten. Baractova 2: Bei 50x erkennt man einen kleinen, teilweise aufgelösten Sternhaufen, der mit zwei hellen Sternen ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Der Haufen erscheint mäßig konzentriert und fällt sehr schön auf. Schon jetzt kann man 8 Haufenmitglieder ausmachen. Bei 140x ist der Haufen dann vollständig in Sterne aufgelöst. Er besteht aus 15 Sternen mit den unterschiedlichsten Helligkeiten. Auch jetzt erscheint er immer noch mäßig konzentriert. Der Sternhaufen besitzt einen klar definierten Rand und macht einen runden Eindruck. Er hat einen Durchmesser von 4 Bogenminuten.

Pegasus:

NGC 7798: Diese Galaxie befindet sich direkt neben einem schwächeren Stern. Man erkennt einen länglichen, ca. 2:1 elongierten Lichtfleck. Sie besitzt ein großes, flächiges Zentrum. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Die Galaxie besitzt zwar nur eine geringe Flächenhelligkeit, ist aber mit indirektem Sehen gut zu erkennen. NGC 7817: Sie erscheint bei 100x als länglicher, 2.5:1 elongierter, diffuser Lichtfleck. Die Galaxie besitzt eine geringe Flächenhelligkeit und ist eigentlich nur mit indirektem Sehen zu erkennen. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Sie besitzt ein flächiges Zentrum. NGC 7769: Hier hat man ein schönes Galaxienpärchen vor sich, wenn auch ein recht schwaches. Hier erkennt man eine leicht ovale Galaxie mit einem flächigen Zentrum. Sie erscheint etwas runder wie NGC 7771. Auch sie besitzt eine homogene Helligkeitsverteilung. Auch erscheint sie etwas heller. NGC 7771: Dies ist die andere Galaxie des Pärchens. Man erkennt einen schwachen und ovalen, diffusen Lichtfleck. Die Koma besitzt eine kontinuierliche Helligkeitsverteilung und außer dem flächigen Zentrum sind keinerlei Strukturen erkennbar. NGC 14: Die Galaxie hat eine relativ große Ausdehnung und daraus resultierend auch eine geringe Flächenhelligkeit. Deswegen ist sie auch nur blickweise mit indirektem Sehen zu erkennen, somit also ein sehr schwieriges Objekt. Sie erscheint als leicht ovales, ca. 1.5:1 elongiertes, diffuses Lichtfleckchen. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Die Galaxie besitzt ein flächiges Zentrum. Sie befindet sich in der Mitte von einem kleinen Dreieck aus schwachen Sternen. NGC 7678: Die Galaxie befindet sich im Zentrum eines sehr kleinen Sterndreiecks. Sie erscheint als schwacher, ovaler, diffuser Lichtfleck, der 2:1 elongiert ist. Das Zentrum ist flächig und die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. NGC 7753: Bei 50x ist ein schwacher, diffuser Lichtfleck erkennbar, der eine relativ homogene Helligkeitsverteilung besitzt. Sie erscheint leicht oval und ist 1.5:1 elongiert. Die Galaxie ist aufgrund ihrer geringen Flächenhelligkeit auch nur mit indirektem Sehen zu erkennen. Des weiteren besitzt sie ein flächiges Zentrum. NGC 16: Man erkennt bei 100x einen länglichen, 2-2.5:1 elongierten, länglichen und diffusen Lichtfleck. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig bis stark zu. Manchmal blitzt im Zentrum ein stellarer Kern hindurch. Die Galaxie besitzt eine mäßig hohe Flächenhelligkeit. NGC 23: Die Galaxie befindet sich neben einem schwachen Vordergrundstern, der sich in der Koma zu befinden scheint. Sie erscheint als schwacher, diffuser Lichtfleck, der mit indirektem Sehen gut zu erkennen ist. Sie macht einen leicht ovalen, 2:1 elongierten Eindruck. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu und sie besitzt eine mäßige Flächenhelligkeit. NGC 7625: Die Galaxie befindet sich in der Nähe eines sehr hellen Sterns. Man sieht einen helleren, diffusen Lichtfleck, der auch mit direktem Sehen gut zu erkennen ist. Sie macht einen leicht ovalen Eindruck und ist ungefähr 2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt stark zur Mitte hin zu und manchmal blitzt im Zentrum ein stellarer Kern auf. Die Galaxie besitzt eine hohe Flächenhelligkeit. NGC 7491: Bei 100x ist blickweise und nur mit indirektem Sehen in einer Gruppe von Sternen ein sehr schwacher, diffuser Lichtfleck erkennbar. Die Galaxie erscheint leicht oval und ist 1.5:1 elongiert. Des weiteren hat die Koma eine homogene Helligkeitsverteilung. Ein extrem schwieriges Objekt.

Cassiopeia:

NGC 278: Bei 50x erscheint die Galaxie als heller, leicht ovaler, diffuser Lichtfleck. Die Helligkeit der 1.5:1 elongierten Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu. Sie besitzt ein nahezu punktförmiges Zentrum. Die Galaxie hat eine hohe Flächenhelligkeit und ist auch mit direktem Sehen gut zu erkennen. Manchmal blitzt im Zentrum ein stellarer Kern hervor. Sie bildet mit 2 helleren Sternen ein flaches, unregelmäßiges Dreieck. Eine sehr schöne und helle Galaxie. NGC 185: Bei 50x ist ein sehr großer, aber auch relativ lichtschwacher, diffuser Lichtfleck zu sehen, der eine geringe Flächenhelligkeit besitzt, trotzdem ist die Galaxie auch mit direktem Sehen gut zu erkennen. Sie bildet mit zwei Sternen ein flaches, gleichschenkliges Dreieck. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu und ist ungefähr 1.5-2:1 elongiert. NGC 147: Diese große und lichtschwache Galaxie ist am besten bei 50x und indirektem Sehen auszumachen. Sie besitzt eine sehr geringe Flächenhelligkeit. Sie erscheint als blasser Nebel. Die Helligkeit der Koma nimmt nach innen hin leicht zu. Sie ist leicht oval, also ca. 1.5-2:1 elongiert. Die Galaxie hat ein flächiges Zentrum.

Arietis:

NGC 772: Bei 100x erkennt man einen größeren, diffusen, schwachen Lichtfleck. Die Galaxie besitzt eine mäßige Flächenhelligkeit und auch die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu. Sie hat eine ovale Form und ist ca. 2:1 elongiert. Manchmal blitzt im Zentrum ein stellarer Kern hervor. Die Galaxie bildet mit 2 Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. NGC 697: Mit indirektem Sehen wird ein schwacher und diffuser Lichtfleck erkennbar. Die Galaxie hat trotz ihrer großen Ausdehnung eine mäßige Flächenhelligkeit. Die Koma hat eine längliche Form und ist 2-3:1 elongiert. Ihre Helligkeit nimmt mäßig zur Mitte hin zu. NGC 680: Bei 100x erkennt man eine kleine, aber helle Galaxie, die mit zwei helleren Sternen ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Sie ist leicht oval und ca. 1.5:1 elongiert. Im Zentrum befindet sich ein stellarer Kern, der relativ hell erscheint. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu.