04.09.2003 Ans Ende der Welt...




Bedingungen: Auch heute waren die Bedingungen wieder exzellent. Die Milchstrasse war sehr gut und sehr reich strukturiert zu erkennen. Sogar in den Sternbildern Perseus und Fuhrmann war sie deutlich sichtbar. Auch die Horizontsicht war heute sehr gut. Allerdings litt das Seeing doch stark unter diesem klaren Himmel, weswegen die Sterne auch sehr stark geflimmert haben. Die Grenzgröße dürfte bei ca. 6m2 gelegen haben.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25, 12.5 und 9mm Plössl Okularen und 2x Barlowlinse

Aquila:

NGC 6749: Das soll ja angeblich der schwierigste Kugelsternhaufen im NGC Katalog sein und ich kann das nach einigen Fehlsichtungen voll und ganz bestätigen. Heute hab ich bei 50x erst mal gar nichts gesehen. Aber nach einiger Zeit hat sich dann ein sehr schwacher Lichtschimmer herausgeschält, der aber nur mit indirektem Sehen zu erkennen war. Im Inneren sind einige Vordergrundsterne zu sehen. Manchmal scheint es, als ob das ganze bei 100x ein bisschen körnig wäre, das kann aber auch an den Milchstraßensternen gelegen haben. Wirklich ein sehr schwieriges Objekt.

Cepheus:

NGC 7354: Bei 50x ist in einem sternreichen Gesichtsfeld genau in der Mitte zwischen zwei helleren Vordergrundsternen ein rundliches, diffuses Objekt sichtbar. Der Nebel ist auch mit direktem Sehen sehr gut zu sehen. Bei 104x erkennt man eine helle, diffuse Scheibe, deren Helligkeit zur Mitte hin zunimmt. Direkt neben der Scheibe befindet sich ein schwacher Vordergrundstern. Die Ränder erscheinen diffus. Eine Farbe sowie ein Zentralstern sind nicht zu erkennen. NGC 7235: Der Sternhaufen bildet mit zwei sehr hellen Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Man erkennt einen mäßig bis stark konzentrierten Haufen, der schon bei 50x in viele Einzelsterne aufgelöst werden kann. Auffällig ist ein heller Stern, der aber wahrscheinlich nicht zum Haufen gehört. Der schönste Anblick ergibt sich bei 140x, denn nun ist der Haufen komplett in Einzelsterne aufgelöst. Er hat eine ovale Form und besteht aus Sternen mit den unterschiedlichsten Helligkeiten. Insgesamt sind 10-15 Mitglieder zu erkennen, die sich auf eine Fläche von 5’ verteilen. NGC 7538: Bei 50x ist auch ohne Nebelfilter ein schwacher, diffuser Nebel zu erkennen, in dessen Zentrum 2 hellere Sterne stehen. Der Nebel wird von einem Ring aus 10mag Sternen umrahmt. Er hat eine ovale Form und ist ungefähr 1.5:1 elongiert.

Cassiopeia:

NGC 7635: Das ist der berühmte Bubble -Nebel im Sternbild Cassiopeia. Bei 100x erkennt man zunächst ein flaches Dreieck aus Sternen. Der Nebel scheint oberhalb der Spitze dieses Dreiecks an dem Stern zu kleben und ist nur als eine sehr schwache und längliche, 3-4:1 elongierte Aufhellung erkennbar. In der Mitte erscheint der Nebel dicker wie am Rand, des weiteren läuft er spitz nach außen aus.

Aquarius:

NGC 7606: Diese größere Galaxie befindet sich direkt zwischen zwei schwachen Sternen. Sie erscheint als eine längliche Lichtnadel, die ungefähr 3:1 elongiert ist. Die Enden scheinen spitz nach außen hin auszulaufen. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und besitzt ein rundliches, flächiges Zentrum. Die Galaxie hat eine mäßige Flächenhelligkeit. NGC 7600: Die Galaxie bildet mit 3 Sternen ein Parallelogramm. Man erkennt eine kleine, aber helle Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit. Sie erscheint oval und ist 2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und manchmal blitzt im Zentrum ein stellarer Kern auf. NGC 7723: Die Galaxie befindet sich knapp außerhalb eines Dreiecks aus Sternen. Bei 100x kann man einen größeren, rundlichen und diffusen Lichtfleck erkennen, der eine geringe Flächenhelligkeit besitzt. Die Helligkeit der rundlichen bis leicht ovalen Koma nimmt zur Mitte hin leicht bis mäßig zu. Im Zentrum blitzt manchmal ein fast punktförmiges Zentrum auf. Die Ränder der Koma erscheinen diffus. NGC 7727: Diese helle und einfach zu sehende Galaxie bildet mit zwei helleren Sternen ein sehr flaches Dreieck. Man erkennt einen ovalen, 1.5:1 elongierten Lichtfleck. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und im Zentrum kann man einen hellen, stellaren Kern ausmachen. Ein recht einfaches Objekt.

Perseus:

Doppelsternhaufen NGC 869/884: Bei 50x bieten die Haufen einen umwerfenden Anblick. Diesen Anblick kann man mit Worten eigentlich kaum beschreiben. Das ganze Gesichtsfeld ist mit Hunderten von Sternen gefüllt. Einfach der reine Wahnsinn. Doch nun zu den Haufen im Einzelnen. NGC 869: Dieser Haufen ist stärker konzentriert als sein Nachbar. Im Zentrum fallen zwei helle Sterne auf. Man kann am Rand eine dunkle Stelle erkennen, in der kaum Sterne zu finden sind und die die Form eines Kreuzes hat. Die Sterne haben alle unterschiedliche Helligkeiten, von ganz hellen bis hin zu ganz schwachen. Der Sternhaufen hat eine unregelmäßige, rundliche Form. Bei den hellen Sternen im Zentrum kann man auch noch eine Verdichtung von doch sehr lichtschwachen Sternen ausmachen, die man aber sehr schön auflösen kann. NGC 884: Dieser Sternhaufen ist nur locker bis mäßig konzentriert und doch hebt er sich sehr gut vom Umfeld ab. Die Haufenmitglieder haben auch wieder alle unterschiedliche Helligkeiten. Auch er hat eine runde Form, die aber leicht unregelmäßig erscheint. Auch hier fallen wieder 2 hellere Sterne auf. Wieder ein sehr schönes Objekt, aber meiner Meinung nach nicht ganz so schön wie NGC 869. Messier 76: Schon bei 50x kann man diesen sehr hellen, planetarischen Nebel sehr gut erkennen, der sich in einem flachen Dreieck aus Sternen befindet. Schon jetzt kann man mit indirektem Sehen die Hantelform erkennen. Der Nebel hat eine hohe Flächenhelligkeit. Bei 140x wird das ganze dann richtig interessant. Nun kann man ganz deutlich erkennen, dass der Nebel aus zwei Teilen besteht, wobei ein Teil deutlich heller und auch kleiner ist. Ein sehr interessantes Objekt. NGC 1444: Der Sternhaufen gruppiert sich um einen sehr hellen Stern. Bei 50x fallen nur ein paar sehr schwache Sterne auf, die auch nur mit indirektem Sehen deutlich zu erkennen sind, wobei der helle Stern doch ziemlich stört. Das ganze ändert sich dann bei 140x. Der helle Stern befindet sich am Rand des Sternhaufens, der eine kleine Ausdehnung von ca. 3’ hat. Er hat eine ovale Form und besteht aus 10 Sternen unterschiedlicher Helligkeiten, die aber allesamt sehr lichtschwach sind. NGC 1513: Bei 50x kann man einen mäßig konzentrierten Sternhaufen, der sich gut von der Umgebung abhebt. Der Haufen ist von einem Ring aus helleren Sternen umschlossen. Schon jetzt sind sehr viele Einzelsterne zu erkennen, die alle unterschiedliche Helligkeiten haben. Mit indirektem Sehen kommen noch mehr Sterne zum Vorschein. Der schönste Anblick ergibt sich bei 100x. Nun ist der Haufen komplett in einzelne Sterne aufgelöst. Er hat eine ovale, 1.5:1 elongierte Form. Insgesamt kann man ungefähr 30-40 Mitglieder erkennen. Außerdem hat es den Anschein, als ob der Haufen von einer Seite angeknabbert wurde. NGC 1528: Bei 50x kann man einen großen offenen Haufen erkennen, der aus eher schwachen Sternen besteht. Er ist locker bis mäßig konzentriert und hebt sich sehr gut vom Umfeld ab. Des weiteren hat er eine ovale, 1.5-2:1 elongierte Form, die irgendwie an einen Weihnachtsbaum erinnert. Man kann ca. 40-50 Mitglieder zählen, die alle unterschiedliche Helligkeiten haben. Im Gesichtsfeld befindet sich noch ein heller, orangefarbener Stern, was einen sehr schönen Kontrast ergibt. Wirklich ein sehr lohneswertes Objekt. NGC 1545: Der Sternhaufen bildet mit zwei sehr hellen Sternen ein rechtwinkliges Dreieck. Er ist nur locker konzentriert, hebt sich jedoch trotzdem gut vom Umfeld ab. Direkt im Zentrum befinden sich zwei helle Sterne. Der Haufen macht einen leicht strudelförmigen Eindruck, trotzdem macht er immer noch einen runden Eindruck, allerdings hat er aufgrund der Strudel im Inneren dunkle Stellen. Die insgesamt 40 Mitglieder haben alle unterschiedliche Helligkeiten. Der Durchmesser beträgt ungefähr 22’. NGC 1245: Der Haufen bildet mit zwei helleren Sternen ein gleichschenkliges Dreieck. Bei 50x erkennt man einen körnigen Lichtfleck, in dem allerdings schon zahlreiche Einzelsterne zu erkennen sind. Der schönste Anblick bietet sich bei 140x. Nun kann der Haufen wunderbar in Einzelsterne aufgelöst werden. Er ist mäßig konzentriert und besteht aus zahlreichen Mitgliedern mit unterschiedlichen Helligkeiten. Insgesamt kann man ca. 40 Mitglieder erkennen. Besonders der Kontrast zu den hellen Vordergrundsternen ist reizvoll. Der Durchmesser beträgt 8’. NGC 1342: Bei 50x kann man einen größeren, offenen und locker konzentrierten Sternhaufen erkennen, der irgendwie die Form eines Rechtecks hat und dem Sternbild Zwillinge gleicht. Die ca. 35 Mitglieder haben alle unterschiedliche Helligkeiten. Höher als 70x sollte man nicht vergrößern, da sich dann der Haufen zunehmend im Hintergrund verliert. Des weiteren kann man in einer Ecke eine dunkle Stelle erkennen. NGC 1023: In dem sehr sternreichen Gesichtsfeld erkennt man bei 100x eine sehr helle, längliche Lichtnadel, die einen hellen, stellaren Kern besitzt. Sie erscheint 3-4:1 elongiert und befindet sich demzufolge in Kantenlage. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig bis stark zu und ihre Ränder scheinen nach außen hin spitz auszulaufen. Sie befindet sich in einem Dreieck aus hellen Vordergrundsternen. Wirklich ein wunderschönes Objekt.

Camelopardalis:

NGC 1502: Am schönsten ist dieser Offene Sternhaufen bei 100x zu sehen. Er ist in zahllose Einzelsterne aufgelöst und im Zentrum erkennt man einen sehr hellen Doppelstern. Die Haufenmitglieder besitzen alle unterschiedliche Helligkeiten, was das ganze besonders reizvoll macht. Der Sternhaufen macht einen runden Eindruck, wobei ein Teil des Haufens wie ein sehr gleichmäßiges Parallelogramm. Man kann ungefähr 30-35 Mitglieder ausmachen. Der Haufen macht einen mäßig bis stark konzentrierten Eindruck und hebt sich sehr gut von der Umgebung ab. Ein sehr reizvolles Objekt. NGC 1501: Schon bei 50x erkennt man einen runden, blassen, diffusen Lichtfleck, der mit zwei hellen Sternen ein flaches und gleichschenkliges Dreieck bildet. Der Nebel ist auch mit direktem Sehen gut zu erkennen. Bei 140x sieht man eine gleichmäßig ausgeleuchtete, kreisrunde Scheibe. In der Scheibe können keine Details erkannt werden. Auch der Zentralstern ist nicht sichtbar. NGC 1961: Bei 100x erkennt man eine größere, längliche Lichtnadel, die 2-3:1 elongiert ist und spitze Enden besitzt. Die Helligkeit der Koma nimmt stetig und mäßig zur Mitte hin zu und manchmal kann man im Zentrum einen stellaren Kern ausmachen. NGC 2403: Schon bei 50x erkennt man einen hellen und sehr großen, diffusen Lichtfleck, der sich zwischen zwei hellen Vordergrundsternen befindet. Die Galaxie ist oval und ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Außerdem kann man in der Koma noch einen schwachen Stern erkennen. Das Zentrum der Galaxie ist groß und flächig. Bei längerem Beobachten kann man mit Sicherheit noch einige Details erkennen. Insgesamt ein sehr lohnenswertes Objekt. NGC 2655: Diese doch recht helle Galaxie bildet mit zwei hellen Sternen ein flaches Dreieck. Sie besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und einen stellaren Kern. Die Koma erscheint leicht oval und ist 1.5:1 elongiert und ihre Helligkeit nimmt zur Mitte hin mäßig bis stark zu. Aufgrund der hohen Helligkeit ist die Galaxie auch mit direktem Sehen sehr gut zu erkennen.

Sculptor:

NGC 288: Bei 50x erkennt man einen großen, diffusen, matten Lichtfleck, der mit 2 helleren Sternen ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin leicht zu und auch die Außenbereiche erscheinen schon leicht unregelmäßig. Der Hintergrund erscheint mit indirektem Sehen leicht körnig. Bei 100x kann man den körnigen Hintergrund schon viel besser erkennen und es blitzen auch schon vereinzelt Sterne daraus hervor, sowohl in den Randbereichen als auch im Zentrum. Bei 140x ist der Kugelsternhaufen dann schlechter zu sehen, da er sich aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit zunehmend im Hintergrund verliert. Trotzdem sind auch hier Einzelsterne auszumachen. NGC 253: Schon bei 50x erkennt man eine große und helle Lichtnadel, die von helleren Sternen umgeben ist. Sie hat eine sehr große Ausdehnung und ist 5-6:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt zur Mitte hin mäßig zu und in ihr sind vereinzelt Sterne zu erkennen. Außerdem erscheint sie leicht gemottelt. Die Galaxie hat ein großes, flächiges Zentrum. Wirklich ein wunderschönes Objekt. NGC 613: Bei 100x erkennt man eine schwache, aber auch mit direktem Sehen gut sichtbare Galaxie, die sich direkt neben einem helleren Stern befindet. Sie erscheint oval und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu. Das Zentrum erscheint flächig.

Triangulum:

Messier 33: Bei 50x erkennt man eine sehr große und sehr helle Galaxie. Sie erscheint oval, ist 2:1 elongiert und besitzt ein großes, flächiges Zentrum. Des weiteren kann man zwei angedeutete Spiralarme erkennen. Am Ende eines dieser Spiralarme kann man NGC 604 erkennen, eine helle HII- Region, die als kleiner, diffuser Lichtfleck neben einem hellen Stern zu finden ist. Wirklich ein sehr schönes und reizvolles Objekt.

Taurus:

NGC 1647: Bei 50x erkennt man einen sehr großen, offenen Sternhaufen, der locker konzentriert ist und eine rundliche Form besitzt. Er hebt sich sehr gut vom Umfeld ab, allerdings sollte man nicht höher als 50x vergrößern. Im Zentrum des Haufens ist ein hellerer Doppelstern zu finden. Die 50-60 Mitglieder haben alle unterschiedliche Helligkeiten. NGC 1807: Bei 50x erkennt man einen locker konzentrierten, offenen Sternhaufen, der von Sternen mit unterschiedlichen Helligkeiten gebildet wird und sich direkt neben NGC 1817 befindet. Er hebt sich gut vom Umfeld ab und besitzt eine unregelmäßige, nicht näher definierbare Form. Insgesamt kann man ca. 20 Mitglieder zählen. NGC 1817: Dieser Sternhaufen besteht aus vielen, lichtschwachen Sternen. Auffällig sind jedoch 4 hellere Mitglieder. Er macht einen leicht ovalen Eindruck und ist locker konzentriert. Trotzdem hebt er sich gut vom Umfeld ab. Insgesamt kann man ca. 40 Mitglieder ausmachen. Wenn man beide Sternhaufen zusammen im Gesichtsfeld stehen hat, kann man sehr schön den unterschiedlichen Charakter der Sternhaufen erkennen. NGC 1615: Die Galaxie bildet mit zwei hellen Sternen ein fast gleichseitiges Dreieck. Sie ist nur mit indirektem Sehen als sehr kleiner, diffuser Lichtfleck wahrnehmbar. Die Koma erscheint leicht oval und ihre Helligkeit nimmt mäßig zur Mitte hin zu. Manchmal blitzt ein stellarer Kern durch.