21.04.2004 Schon wieder Galaxien, diesmal im Haar der Berenice




Bedingungen: Das erste Mal seit sehr langer Zeit hab ich daheim vom Garten beobachtet. Zum einen musste ich früh raus, zum anderen hatte ich kein Auto. Die Bedingungen waren natürlich nicht so gut. Ich hatte zwar einen dunklen Platz, aber trotzdem lag die Grenzgröße nur bei ca. 5m2. Das Seeing war ganz gut, die Temperatur lag bei +11°C, der Wind war aufgrund der Häuser kein Problem. Dafür war es aber relativ feucht, so dass das Gras doch recht nass war. Mit dem Teleskop hatte ich allerdings keine Probleme.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25mm Plössl, 13mm, 8mm und 5mm LVW, OIII- und UHC-Filter

Coma Berenices, das Haar der Berenike:

NGC 4559: Bei 100x erkennt man eine recht helle Galaxie, die sich zwischen zwei helleren Sternen befindet. Aufgrund der hohen Helligkeit ist sie auch direkt sehr einfach zu beobachten. Bei indirektem Sehen erscheint sie leicht länglich und weist eine Elongation von 3:1 auf. Obwohl sie eine geringe Flächenhelligkeit hat, nimmt die Helligkeit der Koma mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint hierbei groß und flächig. Die Galaxie hat außerdem eine recht ausgedehnte Koma, in der man noch einen schwachen Stern ausmachen kann. Im Gesichtsfeld findet man nur recht wenige helle Sterne. NGC 4152: In einer sternarmen Umgebung findet man bei 100x ein helleres Wölkchen, das auch direkt noch gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine recht kleine Ausdehnung, des weiteren erscheint sie mit einer Elongation von 1.5:1 leicht oval bis oval. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu, im Zentrum kann man einen stellaren Kern ausmachen. Aufgrund der hohen Flächenhelligkeit ein eher einfaches Objekt. Auffällig ist auch die kleine Ausdehnung. NGC 4037: Bei 100x kann man eine recht lichtschwache Galaxie erkennen, die indirekt aber noch gut zu halten ist. Sie befindet sich ca. 7 Bogenminuten Abstand von einem helleren Stern, der eine weißliche Farbe hat und einen schönen Kontrast bietet. Die Galaxie ist außerdem auch recht klein und kompakt und erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Im Zentrum kann man manchmal einen stellaren Kern aufblitzen sehen. NGC 4064: In einem Dreieck aus helleren Sternen erkennt man bei 100x eine recht helle Galaxie, die sogar direkt einfach zu halten ist. Sie besitzt eine recht hohe Flächenhelligkeit. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Von der Form her erscheint sie oval bis leicht länglich mit einer Elongation von 2.5:1, mit indirektem Sehen wird sie sogar noch ein bisschen länglicher. In der Koma kann man außerdem noch zwei schwache Sternchen ausmachen. Ein recht schönes Objekt. NGC 4158: Bei 100x erkennt man neben einem helleren Stern ein kleines Wölkchen, das recht hell ist. Die Galaxie hat eine ovale Form und eine Elongation von 2:1. Man kann eine mäßige Aufhellung zur Mitte hin feststellen. Das Zentrum erscheint flächig. Aufgrund der recht kleinen und kompakten Ausdehnung weist sie eine recht hohe Flächenhelligkeit auf. NGC 4032: In einer sehr sternreichen Umgebung findet man bei 100x einen helleren, diffusen Lichtfleck, der auch direkt einfach zu halten ist. Die Galaxie erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval und ihre Helligkeit nimmt nach innen hin nur leicht zu. Im Zentrum kann man einen relativ schwachen, stellaren Kern aufblitzen sehen. Die Galaxie findet man im Abstand von ca. 5 Bogenminuten von einem schwächeren Vordergrundstern. Galaxienpärchen NGC 4489/98: In einer eher sternreichen Umgebung erkennt man bei 100x zwei helle Galaxien, die auch direkt sehr einfach sichtbar sind. Man kann einen Unterschied in Form und Helligkeit feststellen. Die beiden Objekte befinden sich ca. 15 Bogenminuten auseinander. Mit im Gesichtsfeld befindet sich noch ein heller, orangefarbener 7mag Stern, der einen schönen Kontrast bietet. Tolles Vorzeigeobjekt. NGC 4489: Diese recht helle Galaxie bildet mit zwei hellen Sternen ein flaches, gleichschenkliges Dreieck. Sie hat eine hohe Flächenhelligkeit und ist daher ein eher einfaches Objekt. Von der Form her erscheint sie rundlich. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu und im Zentrum blitzt ein stellarer Kern hervor, der recht hell erscheint. In 10 Bogenminuten Abstand findet man einen hellen Stern, der einen schönen Kontrast bietet. NGC 4498: Diese Galaxie erscheint ein wenig lichtschwächer und größer. Sie hat eine längliche Form und ist ca. 2.5:1 elongiert, wobei die Form unter diesen Bedingungen nicht so ganz einfach abzuschätzen ist. Die Helligkeit nimmt nur leicht zur Mitte hin zu und das Zentrum kann man mit flächig beschreiben. NGC 4450: Bei 100x erkennt man eine recht helle Galaxie, die sich zwischen zwei hellen Sternen befindet. Sie erscheint oval und ist 2:1 elongiert. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu und im Zentrum findet man einen sehr hellen, stellaren Kern, der recht deutlich hervortritt. Die Ränder der Galaxie laufen schön diffus nach außen hin aus. Aufgrund der hohen Helligkeit ist sie auch direkt sehr einfach sichtbar. Wirklich ein sehr schönes und dankbares Objekt. NGC 4539: In ca. 15 Bogenminuten Abstand von einem wunderschönen hellen Doppelstern aus einer gelblichen und einer bläulichen Komponente findet man einen eher schwachen, diffusen Lichtfleck mit einer geringen Flächenhelligkeit. Die Galaxie erscheint rundlich bis leicht oval und weist eine Elongation von ca. 1.5:1 auf. Ein Vergleich mit dem DSS zeigt, dass unter diesen Bedingungen nur der helle Innenbereich sichtbar wird. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Manchmal blitzt im Zentrum ein schwacher, stellarer Kern auf. Die Ränder laufen diffus nach außen hin aus. Trotz der eher geringen Flächenhelligkeit ist die Galaxie noch recht einfach erkennbar. NGC 4561: Bei 100x erkennt man in einem Dreieck aus helleren Sternen einen recht hellen Lichtschimmer, der auch direkt noch gut zu halten ist. Von der Form her erscheint die Galaxie leicht oval und ist 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig zur Mitte hin zu und ist auch recht klein und kompakt. Daher kommt auch die hohe Flächenhelligkeit. Im Zentrum kann man einen stellaren Kern ausmachen. Ein recht einfaches Objekt. NGC 4540: In einer sternreichen Umgebung mit mehreren hellen Sternen kann man bei 100x einen hellen, diffusen Lichtfleck ausmachen, der eine recht hohe Flächenhelligkeit besitzt. Mit einer Elongation von 1.5-2:1 erscheint die Galaxie leicht oval und wird zur Mitte hin leicht bis mäßig heller. Im Zentrum kann man einen relativ schwachen Kern ausfindig machen. Zwei helle Sterne in ca. 15 Bogenminuten Abstand bieten einen schönen Kontrast. Recht schönes Objekt. NGC 4595: Bei 100x erkennt man in ca. 4 Bogenminuten Abstand von zwei helleren Sternen einen diffusen Lichtfleck, der indirekt gut zu halten ist. Im Gesichtsfeld befinden sich 5 weitere helle Sterne. Die Galaxie an sich erscheint eher rundlich bis leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Ansonsten erscheint die Galaxie doch recht strukturlos, klein und kompakt. NGC 4651: Im Gesichtsfeld erkennt man eine recht helle Galaxie, die sich in ca. 20 Bogenminuten Abstand von einer Dreiergruppe aus hellen Sternen befindet. Sie hat eine ovale Form und ist 2:1 elongiert. Die Helligkeit der ausgedehnten Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, die Ränder laufen diffus nach außen hin aus. Im Zentrum ist ein heller, stellarer Kern zu sehen. Aufgrund der hohen Helligkeit ist sie auch mit direktem Sehen einfach zu halten. Ein recht schönes Objekt. NGC 4710: Bei 100x kann man eine wunderschöne, helle Lichtnadel erkennen, die sich in einem Abstand von ca. 2 Bogenminuten von einem helleren Stern befindet. Mit im Gesichtsfeld befinden sich außerdem noch drei weitere helle Sterne, die einen schönen Kontrast bieten. Die Galaxie an sich weist eine Elongation von 4-5:1 und eine leichte bis mäßige Aufhellung zur Mitte hin auf. Die Kanten laufen spitz nach außen hin aus. Im Zentrum blitzt manchmal ein schwacher, stellarer Kern hervor. Wirklich ein wunderschönes Objekt. NGC 4689: In ca. 15 Bogenminuten Abstand von einem sehr hellen, weißlich leuchtenden 6mag Stern findet man einen recht hellen, diffusen Lichtfleck, der mit diesem Stern und einem weiteren hellen ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Die Galaxie an sich hat eine eher geringe Flächenhelligkeit, ist aber auch direkt noch gut erkennbar. Sie hat eine recht große Ausdehnung und erscheint mit einer Elongation von 1.5:1 leicht oval. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu, die Ränder laufen sehr diffus nach außen hin aus. Das Zentrum erscheint flächig. NGC 4571: Bei 100x erkennt man in ca. 3 Bogenminuten Abstand von einem hellen Stern einen schwachen, diffusen Lichtschimmer, der aber auch direkt noch gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine geringe Flächenhelligkeit und erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval. Auch hier laufen die Ränder diffus nach außen hin aus. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint groß und flächig. NGC 4421: In einer sternreichen Umgebung mit vielen hellen Sternen erkennt man bei 100x eine recht helle Galaxie, die recht klein und kompakt erscheint. Daher kommt auch die hohe Flächenhelligkeit, weshalb sie auch direkt gut erkennbar ist. Die Galaxie befindet sich ca. 4 Bogenminuten von einem hellen Stern entfernt, der einen recht schönen Kontrast bietet. Sie hat eine rundliche bis leicht ovale Form und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Im Zentrum ist ein hellerer, stellarer Kern auszumachen. Ein recht schönes Objekt. NGC 4419: Diese recht helle Galaxie bildet mit zwei hellen Sternen ein flaches, gleichschenkliges Dreieck. Die Umgebung ist reich mit vielen, helleren Sternen. Die Galaxie an sich erscheint recht hell und ist auch direkt einfach zu halten. Mit einer Elongation von 2.5-3:1 weist sie eine längliche Form auf und die Helligkeit nimmt mäßig bis stark zur Mitte hin zu. Im Zentrum findet man einen helleren, stellaren Kern vor. Aufgrund der hohen Flächenhelligkeit ist sie ein einfaches Objekt. NGC 4377: Neben einem Dreieck aus hellen Sternen erkennt man bei 100x eine recht helle Galaxie, die auch direkt einfach sichtbar ist. Sie erscheint leicht oval und ist 1.5:1 elongiert. Besonders auffällig ist der helle, stellare Kern, der von einer schwachleuchtenden Koma umgeben ist. Ihre Helligkeit nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Die Galaxie erscheint recht klein und kompakt und ist ein recht einfaches Objekt. Galaxienpärchen NGC 4459/74: Im Gesichtsfeld erkennt man bei 100x zwei sehr helle Galaxien, die beide direkt einfach gehalten werden können. In der Umgebung befinden sich viele helle Sterne, was das ganze noch reizvoller macht. Die beiden Galaxien unterscheiden sich recht deutlich in der Helligkeit. Ein schönes Vorzeigeobjekt. NGC 4459: Diese recht helle Galaxie befindet sich nur wenige Bogenminuten entfernt von einem hellen, weiß- gelblich leuchtenden Stern, und bildet mit diesem und einem weiteren hellen Stern ein sehr spitzes Dreieck. Die Galaxie an sich erscheint nur leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt mäßig bis stark zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen hellen, stellaren Kern ausmachen. Die Ränder laufen diffus nach außen hin aus. Des weiteren besitzt sie eine hohe Flächenhelligkeit. NGC 4474: Neben einer Gruppe von fünf helleren Sternen findet man diese ebenfalls recht helle Galaxie, die auch direkt einfach zu halten ist. Von der Form her erscheint sie oval bis leicht länglich und weist eine Elongation von 2-2.5:1 auf. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt zum Zentrum hin leicht bis mäßig zu, wo man einen stellaren Kern ausfindig machen kann. Ein recht einfaches Objekt. Galaxienpärchen NGC 4473/77: Bei 100x sind zwei sehr helle Galaxien erkennbar, die beide eine sehr hohe Flächenhelligkeit haben und sehr einfache Objekte darstellen. Mit im Gesichtsfeld befinden sich mehrere helle Sterne, die einen schönen Kontrast bieten. Die beiden Galaxien sind sich relativ ähnlich, sowohl in Helligkeit und Form, als auch in der Größe. Ein schönes Vorzeigeobjekt. NGC 4473: Hier hat man eine kleine, kompakte Galaxie mit einer hohen Flächenhelligkeit vor sich, die bei 100x sehr einfach mit direktem Sehen erkannt werden kann. Sie bildet mit zwei helleren Nachbarsternen ein gleichseitiges Dreieck. Die Galaxie an sich erscheint oval mit einer Elongation von ca. 2:1. Man kann außerdem eine mäßige Aufhellung zur Mitte hin ausmachen, im Zentrum kann man einen sehr hellen, stellaren Kern erkennen, der die Galaxie dominiert. NGC 4477: Bei 100x erscheint die Galaxie sehr hell und ist einfach sichtbar. Sie hat eine ovale Form und eine Elongation von 2:1. Auch sie besitzt einen hellen, stellaren Kern, der einem sofort ins Auge fällt. Er ist von einer leuchtenden Koma umgeben, deren Helligkeit nur leicht zur Mitte hin zunimmt. Die Ränder der Galaxie laufen sehr sanft nach außen hin aus. Aufgrund der hohen Flächenhelligkeit ist sie ein einfaches Objekt. NGC 5172: Bei 100x erkennt man im Gesichtsfeld einen schwachen, diffusen Lichtfleck, der mit indirektem Sehen noch gut zu halten ist. Die Galaxie befindet sich in einer Entfernung von ca. 10 Bogenminuten von einem hellen, weißlich leuchtenden Stern, der einen wunderbaren Kontrast bietet. Sie erscheint klein, kompakt und weist mit einer Elongation von 2:1 eine ovale Form auf. Die Koma erscheint relativ strukturlos, ihre Helligkeit nimmt nur sehr leicht zur Mitte hin zu. Das Zentrum erscheint flächig. Direkt neben der Galaxie kann man noch einen schwachen Vordergrundstern ausmachen.