17.05.2004 Galaxien in Melotte 111 und Dunkelwolken im Adler




In dieser wie immer wunderbar klaren Nacht hab ich meine Reise durch den Comahaufen mit Galaxien zwischen 14m5(p) und 15m0(p) fortgesetzt (bin aber noch nicht ganz fertig damit, da noch ca. 20 Objekte fehlen). Die meisten dieser Galaxien erscheinen eher sternförmig und entstammen eher den unbekannteren Katalogen UGC und PGC. Das sollte aber niemanden von einer Beobachtung abschrecken, auch wenn die Dinger nicht ganz einfach zu beobachten sind.

Zuvor hab ich mir aber ein neues Projekt überlegt: Die Beobachtung von Galaxien in und um den Sternhaufen Mel 111 in Coma- Berenices. Hier ist der erste Teil. Die Galaxien sind alle sehr schwach, bis auf NGC 4494, die ziemlich hell ist. Bei den anderen muss man sich dann schon ein bisschen die Augen ausrenken. Den zweiten Teil hab ich schon beobachtet, muss ihn aber noch schreiben. Insgesamt sind es so 30 Galaxien geworden...

Nachdem ich dann ein bisschen mit meinem neuen 10x50 Fernglas von Lidl herumgeschaut hab, gings mal wieder in den Skorpion und anschließend in den Adler, wo ich mich einem für mich ganz neuen Gebiet zugewendet hab, nämlich der Beobachtung von Dunkelwolken. Kann ich auch nur jedem empfehlen, der einen klaren Himmel vor der Tür hat.

Bedingungen: Heute war ich wieder auf dem Hohloh. Wie schon in der letzten Nacht waren die Bedingungen wieder sehr gut, die Grenzgröße lag jenseits von 6mag und die Milchstrasse war wieder bis hinunter zum Horizont sehr hell zu sehen. Die Temperatur lag anfangs noch bei +11°C, ist dann aber im Laufe der Nacht bis auf +6°C gesunken. Der Wind war kein Thema, er hat nur schwach geweht. Auch die Luftfeuchte war kein Problem. Alles in allem also sehr gute Beobachtungsbedingungen.

Instrument: 203/1200mm Dobson mit 25mm Plössl, 13mm, 8mm und 5mm LVW, OIII- und UHC-Filter

Komet C/2001 Q4 Neat:

Der Komet befand sich heute in einer Entfernung von 71 Millionen Kilometern zur Erde. Schon mit dem bloßen Auge war er als diffuser Lichtfleck erkennbar, sogar ein kleiner Schweifansatz war bei genauem Hinsehen zu erkennen. Mit einem 10x50 Fernglas konnte ich den Schweif über eine Länge von mehreren Grad verfolgen, der heute doch recht deutlich erschien. Im Teleskop zeigte sich dann eine sehr große und helle Koma, in deren Zentrum man einen sehr hellen „false nucleus“ ausmachen konnte. Auch der Schweif zeigte viele Strukturen. Da war zum einen ein Schweif, der im Winkel von 70° vom Hauptschweif weggezeigt hat. Zum anderen waren dann auch noch der Staubschweif, dem der Plasmaschweif überlagert schien. Dieser erschien als dünne, hellere Linie, während der Staubschweif doch recht breit aufgefächert erschien. Wirklich ein super Komet!!

Coma Berenices, das Haar der Berenike:

Galaxien im Sternhaufen Mel 111:

NGC 4494: Das ist mit Abstand die hellste Galaxie in diesem Sternhaufen. Bei 100x erkennt man eine sehr helle Galaxie, die auch direkt sehr einfach zu halten ist. Sie befindet sich ca. 7 Bogenminuten von einem hellen Stern entfernt, der einen wunderbaren Kontrast bietet. Die Galaxie an sich hat eine recht hohe Flächenhelligkeit. Von der Form her erscheint sie leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausmachen. Die Ränder laufen diffus nach außen hin aus. Ein sehr einfaches Objekt. NGC 4475: Diese recht lichtschwache Galaxie bildet mit zwei helleren Sternen, von denen einer ein Doppelstern ist, ein größeres, fast gleichschenkliges Dreieck. Die Galaxie hat eine ovale Form und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Mit indirektem Sehen kann man die Galaxie aber recht gut halten. IC 3407: Die Galaxie befindet sich neben einer Kette von vier helleren Sternen. Bei 100x erscheint sie als sehr schwacher, diffuser Lichtfleck, der mit indirektem Sehen ca. 80% der Zeit zu halten ist. Die Form ist daher auch nur sehr schwer erkennbar. Sie erscheint oval mit einer Elongation von ca. 2-2.5:1. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, im Zentrum kann man einen recht schwachen, stellaren Kern ausmachen. IC 3376: Bei 150x ist die Galaxie recht einfach erkennbar, da sie nahezu stellar erscheint. Im ersten Augenblick fällt zunächst der helle, stellare Kern auf, der von einer schwach leuchtenden Koma umgeben ist. Diese hat eine rundliche Form und ihre Helligkeit nimmt auch nur sehr leicht zur Mitte hin zu. Die kleine Ausdehnung ist recht auffällig. Mit im Gesichtsfeld befinden sich viele helle Sterne des Sternhaufens, was das ganze sehr reizvoll macht. Gehört eher zu den einfachen Objekten. NGC 4393: Bei 100x ist ein recht großer Lichtschimmer erkennbar, der eine relativ große Flächenhelligkeit besitzt. Die Galaxie hat eine ovale Form und weist eine Elongation von 2:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Die Ränder laufen diffus nach außen hin aus. Direkt neben der Galaxie scheint sich noch ein schwacher Vordergrundstern zu befinden. IC 780: Diese schwache Galaxie befindet sich auf einer Linie mit zwei schwächeren Sternen, die somit als Aufsuchhilfe dienen können. Die ganze Umgebung ist reich an hellen Sternen. Die Galaxie an sich erscheint recht klein und kompakt, hat daher auch eine hohe Flächenhelligkeit. Deswegen ist sie mit indirektem Sehen sehr gut zu halten. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, von der Form her erscheint die Galaxie rundlich. Im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausmachen. IC 3171: Bei dieser Galaxie fällt einem bei 150x zuerst einmal der helle, stellare Kern auf, der von einer sehr kleinen, schwach leuchtenden Koma umgeben ist. Diese erscheint leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Ihre Helligkeit nimmt leicht zur Mitte hin zu, wobei man im Zentrum wie schon gesagt einen hellen, stellaren Kern ausfindig machen kann. Die Galaxie befindet sich fast in der Mitte zwischen zwei helleren Sternen. Gehört auch wieder zu den einfacheren Objekten. IC 3122: Bei 100x ist ein schwacher, diffuser Lichtschimmer wahrnehmbar, der mit indirektem Sehen eigentlich die ganze Zeit über zu halten ist. Von der Form her erscheint die Galaxie leicht oval bis oval und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Des weiteren hat die Galaxie eine eher geringe Flächenhelligkeit. Bei längerer Beobachtung erscheint sie dann aber doch recht deutlich.

Galaxienjagd im Comahaufen, Teil 3:

NGC 4869: Diese schwache Galaxie befindet sich nur wenig entfernt von NGC 4874, die einen schönen Kontrast bietet. Mit indirektem Sehen kann man die Galaxie bei 150x sehr gut halten. Von der Form her erscheint sie recht klein und oval mit einer Elongation von 2:1. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Des weiteren hat sie eine recht hohe Flächenhelligkeit, was die Beobachtung ein wenig einfacher macht. IC 3939: Die Galaxie befindet sich in einem Dreieck aus helleren Sternen. Mit indirektem Sehen stellt sie kein großes Problem dar. Mit einer Elongation von 1.5-2:1 erscheint sie leicht oval. Die Helligkeit der schwach leuchtenden Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Aufgrund der kleinen Ausdehnung hat auch diese Galaxie eine relativ hohe Flächenhelligkeit. NGC 4854: In der Nähe von zwei helleren Sternen findet man bei 150x einen schwachen, diffusen Lichtschimmer, der indirekt noch gut zu halten ist. Die Galaxie erscheint oval und weist eine Elongation von 2:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig, einen stellarer Kern ist nicht zu sehen. NGC 4853: Bei 150x ist im Gesichtsfeld ein schwacher, diffuser Lichtfleck erkennbar, der sogar noch mit direktem Sehen zu halten ist. Die Galaxie erscheint rundlich bis leicht oval und ist ca. 1.5:1 elongiert. Die Helligkeit nimmt mäßig bis stark zum Zentrum hin zu, wo man einen stellaren Kern ausmachen kann. Ein eher einfaches Objekt. NGC 4842A: Hier man eine Nachbargalaxie der hellen Galaxie NGC 4839 vor sich, die einen schönen Kontrast bietet. Bei 150x erscheint sie als sehr kleiner, diffuser Lichtklecks, der eine hohe Flächenhelligkeit besitzt. Die Helligkeit der Koma nimmt komischerweise trotzdem nur leicht zur Mitte hin zu. Von der Form her erscheint die Galaxie mit einer Elongation von 2:1 oval und des weiteren besitzt sie ein flächiges Zentrum. NGC 4840: An der gesuchten Stelle ist mit indirektem Sehen bei 150x ein schwacher Lichtschimmer auszumachen, der recht gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine ovale Form und weist eine Elongation von 2:1 auf. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausfindig machen. Die Galaxie bildet mit zwei helleren Sternen ein fast rechtwinkliges Dreieck. PGC 44268: Die Galaxie erscheint bei 150x fast stellar, da der Kern sehr dominant ist. Dieser Kern ist von einer sehr schwach leuchtenden Koma umgeben, deren Helligkeit zur Mitte hin nur leicht zunimmt. Die Galaxie hat eine sehr kleine Ausdehnung und ist daher auch recht einfach sichtbar. Von der Form her erscheint sie nahezu rundlich. NGC 4821: Diese lichtschwache Galaxie befindet sich in einem sternarmen Umfeld neben der helleren Galaxie NGC 4819, die einen schönen Kontrast bietet. Trotz der geringen Helligkeit kann man die Galaxie mit indirektem Sehen noch gut halten, sie stellt kein großes Problem dar. Von der Form her erscheint sie klein und rundlich mit einer Elongation von 1.5:1. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. Des weiteren hat die Galaxie eine eher hohe Flächenhelligkeit. UGC 8080: Bei 150x kann man mit indirektem Sehen neben einem helleren Stern einen sehr schwachen Lichtschimmer erkennbar. Auch bei dieser Vergrößerung erscheint sie absolut stellar. Da sie auch mit indirektem Sehen nicht die ganze Zeit über zu halten ist, stellt sie kein einfaches Objekt dar. NGC 4859: Bei 150x ist ein schwacher, diffuser Lichtfleck erkennbar, der mit indirektem Sehen noch gut zu halten ist. Die Galaxie befindet sich in einer Entfernung von ca. 3 Bogenminuten zu einem helleren Stern. Sie hat eine recht kleine Ausdehnung und erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. IC 3900: Diese schwache Galaxie bildet mit zwei Sternen eine leicht gebogene Kette. Bei 150x ist dann ein schwacher Lichtschimmer erkennbar, der mit indirektem Sehen aber noch gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine kleine Ausdehnung und eine hohe Flächenhelligkeit. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu, im Zentrum findet man einen schwachen, stellaren Kern. Von der Form her erscheint sie rundlich, ca. 1.5:1 elongiert. Ein eher einfaches Objekt. PGC 43773: Bei 150x kann man an der gesuchten Stelle einen schwachen Stern ausmachen. Die Galaxie erscheint nahezu stellar, erst nach längerer Beobachtung meint man, einen schwachen Halo außen rum zu sehen. Die Helligkeit dieser sehr schwachen Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu, von der Form her erscheint sie rundlich. Sehr deutlich kann man allerdings den stellaren Kern sehen. PGC 4415: Bei 150x ist an der gesuchten Stelle nur ein sehr schwacher Lichtfleck erkennbar, der auch mit indirektem Sehen nicht die ganze Zeit über zu halten ist, sondern nur zu ca. 80%. Die Galaxie erscheint ziemlich stellar, auch nach längerer Zeit kann man keine Koma ausmachen. PGC 44467: Auch mit einer Vergrößerung von 150x erscheint die Galaxie nahezu stellar. Nach längerem Hinsehen kann man um den helleren Kern dann aber eine sehr schwach leuchtenden Koma ausmachen, deren Helligkeit nur sehr leicht zur Mitte hin zunimmt. Die Galaxie bildet mit zwei schwachen Sternen ein flaches Dreieck. NGC 4886: Diese schwache Galaxie befindet sich eigentlich direkt neben NGC 4889, die einen sehr schönen Kontrast bietet. Bei einer 150fachen Vergrößerung ist sie mit indirektem Sehen als sehr schwacher, diffuser Lichtfleck erkennbar, der aber noch gut zu halten ist. Die Galaxie erscheint recht klein und oval, die Helligkeit ihrer Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Das Zentrum erscheint flächig. NGC 4927: In einem Trapez aus vier helleren Sternen kann man bei 150x einen schwachen Lichtschimmer erkennen, der indirekt gut zu halten ist. Die Galaxie hat eine ovale Form und ist ca. 2:1 elongiert. Die Helligkeit ihrer Koma nimmt nur leicht zur Mitte hin zu. Im Zentrum kann man einen helleren, stellaren Kern ausfindig machen. Auch diese Galaxie gehört zu den leichteren Objekten. NGC 4929: Bei 150x kann man einen recht schwachen Lichtfleck erkennen, der mit indirektem Sehen aber noch fast die ganze Zeit über gut zu halten ist. Mit einer Elongation von 2:1 erscheint die Galaxie oval und die Helligkeit ihrer Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu, das Zentrum erscheint flächig. In der direkten Nachbarschaft kann man noch einen schwachen Stern ausmachen. NGC 4896: Neben einer Gruppe von helleren Sternen kann man bei 150x einen schwachen Lichtfleck erkennen, der mit indirektem Sehen gut gehalten werden kann. Er bildet mit zwei schwachen 14mag Sternen ein flaches Dreieck. Von der Form her erscheint die Galaxie rundlich, die Helligkeit ihrer Koma nimmt leicht bis mäßig zur Mitte hin zu. Im Zentrum kann man einen schwachen, stellaren Kern sehen. Die vielen hellen Sterne bieten einen schönen Kontrast. PGC 44848: Bei 100x ist mit indirektem Sehen ein schwacher, diffuser Lichtklecks erkennbar, der die meiste Zeit über zu halten ist. Die Galaxie erscheint mit einer Elongation von 2:1 oval und besitzt im Zentrum einen helleren, stellaren Kern. Die Helligkeit der Koma nimmt leicht zur Mitte hin zu. Auffällig ist die im Vergleich recht große Ausdehnung. Zwei hellere Sterne bieten überdies einen schönen Kontrast. IC 4045: Bei 150x erkennt man einen schwachen, diffusen Lichtfleck, der mit zwei schwächeren Sternen ein spitzes, gleichschenkliges Dreieck bildet. Mit indirektem Sehen ist die Galaxie recht gut erkennbar. Sie erscheint rundlich, die Helligkeit ihrer Koma nimmt zur Mitte hin leicht zu. Im Zentrum kann man einen schwachen, stellaren Kern aufblitzen sehen. NGC 4908: Mit indirektem Sehen kann man bei 150x einen schwachen Lichtschimmer an der gesuchten Stelle ausmachen, der gut zu halten ist. Von der Form her erscheint die Galaxie rundlich bis leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Ihre Helligkeit nimmt leicht zum Zentrum hin zu, das flächig erscheint. Die Galaxie wird außerdem noch von den beiden Galaxien IC4045 und IC 4051 eingerahmt.

Deep Sky mit dem 10x50 Feldstecher:

Scorpius, der Skorpion:

NGC 6425: Bei 150x erkennt man an der gesuchten Stelle bereits einen wunderbaren, offenen Haufen, der sich sehr gut von der Umgebung abhebt. Er weist eine mäßige Konzentration auf, von der Form her erscheint er so ein bisschen rechteckig. Im Zentrum stehen die Sterne etwas dichter, dort findet man auch einen helleren Stern. Die anderen Sterne haben mehr oder weniger alle die gleiche Helligkeit. Im Inneren findet man dann vier dichtgedrängte Sterne, die von den anderen Sternen schön eingerahmt werden. Insgesamt sind ca. 20 Sterne auszumachen. Die Umgebung ist eher arm an Sternen, was die Erkennbarkeit doch deutlich erleichtert. Ein recht schönes Objekt. Collinder 333: Bei 100x erkennt man einen kleinen, ca. 5 Bogenminuten messenden offenen Sternhaufen, der zwar nur locker konzentriert ist, sich aber dennoch gut von der Umgebung abhebt. Er besteht nur aus wenigen Sternen, insgesamt 10 an der Zahl, die mehr oder weniger alle die gleiche Helligkeit besitzen. Die Form kann man am besten mit unregelmäßig und leicht elongiert beschreiben. Trotz der geringen Konzentration hebt er sich gut von der Umgebung ab. Trumpler 27: Bei 100x kann man im Gesichtsfeld einen recht kleinen Sternhaufen ausmachen, der sich um drei hellere Sterne gruppiert. Der Durchmesser beträgt ca. 5 Bogenminuten. Der Sternhaufen ist mäßig bis stark konzentriert und im Inneren fallen vier hellere Sterne auf, die von einem schwachen Kranz aus schwachen Sternen umgeben sind, die deutlich lichtschwächer sind. Die Form des Haufens erscheint unregelmäßig. Der Sternhaufen bildet mit drei weiteren Sternen eine Raute. Ein recht schönes und interessantes Objekt.

Aquila, der Adler:

Barnard 143: Bei der kleinsten Vergrößerung von 50x ist an der Position schon ein dunkler Fleck ausfindig zu machen. Man erkennt eine richtig sternleere Stelle, in der nur sehr wenige Sterne zu sehen sind. Bei dieser Vergrößerung füllt die Dunkelwolke schon fast das ganze Gesichtsfeld aus. Die Ränder sind unregelmäßig in der Form, außerdem erscheint die ganze Wolke leicht oval. Wirklich ein sehr auffälliges Objekt. Barnard 142: Diese wunderbare Dunkelwolke erscheint eher länglich und ist als dunkles Band zu sehen, das sich quer durch das gesamt Gesichtsfeld zieht. Insgesamt erscheint die Wolke 2:1 elongiert und macht im Westen einen leichten Knick. Insbesondere beim Bewegen des Teleskops ist die Dunkelwolke nicht zu übersehen. Der südliche Teil der Wolke erscheint am deutlichsten, da hier die Milchstrasse auch am dichtesten ist. Wirklich ein wunderschönes Objekt. Barnard 336: Bei 100x ist die Dunkelwolke recht schön zu erkennen. Sie befindet sich in einer Linie mit zwei helleren Sternen und erscheint deutlich von der Umgebung abgegrenzt. Außerdem hat es den Anschein, als würde sie sich mit der Dunkelwolke B337 zu verbinden. Von der Form her erscheint sie mit einer Elongation von 4:1 länglich, wobei die Ränder leicht unregelmäßig sind. Im Inneren der Wolke sind eigentlich kaum Sterne zu finden. Barnard 337: Neben zwei helleren Sternen findet man diese deutlich sichtbare Dunkelwolke, die sich sehr gut vom dichten Milchstraßengewimmel in dieser Region abhebt. Sie erscheint als ovaler, dunkler Fleck, der in etwa einen Durchmesser von 8 Bogenminuten hat. Auch hier sind im Inneren kaum Sterne zu finden. Wirklich ein schönes Objekt. Barnard 334: An der gesuchten Stelle ist bei 100x ein dunkler Fleck zu sehen, der eine Ausdehnung von ca. 8 Bogenminuten hat. Auch diese wunderbare Dunkelwolke ist sehr schön zu erkennen, insbesondere beim Schwenken des Teleskops. Im Inneren sind kaum Sterne auszumachen. Von der Form her erscheint sie leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. Direkt neben der Dunkelwolke findet man einen helleren Stern, der einen schönen Kontrast bietet. Barnard 330: Diese Dunkelwolke erscheint bei 100x recht auffällig und füllt bei dieser Vergrößerung schon über die Hälfte des Gesichtsfeldes aus. Bei einer kleineren Vergrößerung erscheint sie aber eher unauffällig. Sie wird von einem Dreieck aus helleren Sternen umgeben und füllt dieses fast komplett aus. Im westlichen Bereich überschreitet sie die Grenzen des Dreiecks. In der Dunkelwolke selbst findet man kaum Sterne. Besonders beim Schwenken des Teleskops wird sie sehr gut sichtbar. Von der Form her erscheint sie eher rundlich und kaum elongiert. Auch wieder ein sehr schönes Objekt. Barnard 133: Bei 100x erscheint die Dunkelwolke doch recht deutlich, da im inneren recht wenig Sterne zu finden sind. Von der Form her erscheint sie mit einer Elongation von 2:1 oval und weist einen Durchmesser von ca. 8 Bogenminuten auf. Auch hier hilft das Schwenken des Teleskops wieder bei der Beobachtung. Barnard 134: Diese Dunkelwolke erscheint bei 100x nicht ganz so deutlich wie ihr Nachbar B133, erst beim Herumschwenken des Teleskops fällt sie einigermaßen gut auf. Hinderlich bei der Beobachtung ist auch, dass sich an die Dunkelwolke eine Region mit weniger Sternen anschließt und somit der Kontrast nicht so deutlich wird. Auch eine Abgrenzung der Wolke wird dadurch erschwert. Von der Form her erscheint sie rundlich bis leicht oval und weist eine Elongation von 1.5:1 auf. NGC 6751: Bei einer Vergrößerung von 100x kann man an der gesuchten Position einen unscharfen Stern ausmachen, der allerdings sehr farblos erscheint. Der Planetarische Nebel befindet sich in der dichten Milchstrasse, was das ganze sehr reizvoll macht. Schon jetzt ist eine auffällige Helligkeitszunahme zur Mitte hin zu sehen, was auf einen Zentralstern hindeuten könnte. Bei 150x ist dann eine leicht ovale Scheibe zu sehen, die ca. 1.5:1 elongiert ist. Jetzt nimmt die Helligkeit mäßig zur Mitte hin zu und im Zentrum kann man einen schwachen Zentralstern erkennen, der laut Guide eine Helligkeit von 12m9 hat. Direkt neben dem Nebel findet sich ein schwacher Vordergrundstern. Ansonsten sind keine Details auszumachen, außer, dass die Ränder diffus nach außen hin auslaufen. Ein recht schönes Objekt. IC 4846: Dieser kleine Planetarische Nebel erscheint bei 100x als kleines Sternchen, kann aber mit einem OIII- Filter sehr schön herausgeblinkt werden. Die Identifikation ist dann eindeutig möglich. Der Nebel bildet mit zwei helleren Sternen ein fast gleichschenkliges Dreieck. Auch bei einer Vergrößerung von 150x erscheint er immer noch stellar. Eine Farbe ist nicht erkennbar. Ein recht einfaches Objekt. NGC 6741: Bei 100x kann man im Gesichtsfeld einen leicht unscharfen Stern ausmachen, der sich deutlich von den anderen Sternen unterscheidet. Der Planetarische Nebel ist sehr hell und somit auch ein sehr einfaches Objekt. Auch hier hilft ein OIII sehr gut beim Herausblinken. Bei 240x kann man dann eine winzige, kreisrunde Scheibe ausmachen, die eine sehr hohe Flächenhelligkeit besitzt und somit auch gut heraus vergrößert werden kann. Die Helligkeit der Scheibe bleibt eigentlich über die gesamte Fläche hinweg gleich. Der Nebel befindet sich im dichten Milchstraßengewimmel, was das ganze sehr reizvoll macht. NGC 6778: An der gesuchten Stelle kann man bei 100x und ohne Filter einen diffusen Lichtfleck erkennen, der mit indirektem Sehen trotz Dämmerung sehr gut zu halten ist. Der Planetarische Nebel besitzt eine kleine Ausdehnung und eine hohe Flächenhelligkeit, so dass er ein recht einfaches Objekt ist. Er befindet sich nur knapp 7 Bogenminuten neben einem recht hellen Stern, der einen schönen Kontrast bietet. Bei 150x kann man dann eine kreisrunde Scheibe erkennen, deren Helligkeit zur Mitte hin nur leicht zunimmt. Ein Zentralstern ist nicht auszumachen. Wieder ein sehr schönes Objekt. NGC 6790: Ohne einen Filter kann man bei 100x an der Position einen leicht unscharfen Stern ausmachen, der aber noch nahezu stellar erscheint. Der Nebel reagiert sehr gut auf einen OIII- Filter, kann also sehr schön herausgeblinkt werden. Er befindet sich zwischen zwei schwächeren Sternen, allerdings nicht genau in der Mitte. Auch bei 240x erscheint er noch nahezu stellar, ein OIII ändert daran nicht viel. Das kann allerdings auch an der Dämmerung gelegen haben, die evtl. die schwächeren Bereiche überstrahlt hat.