19.04.2006 Komet 73P/Schwassmann-Wachmann




73P ist ein richtiger Thrillerkomet. Der macht es richtig spannend und wer die nächsten Tage das klare Wetter (zumindest hier im Süden) nicht nutzt, um den Kometen zu beobachten, also dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Mit der Aufsuchkarte war das Hauptfragment C schnell gefunden! Was für ein Anblick Bei 50x mit dem UHC-S war der Komet richtig hell und beim zweiten Blick war auch ein 15 Bogenminuten langer Schweif zu sehen. Die Koma war mäßig kondensiert und wies eine hohe Flächenhelligkeit auf. Zudem konnte man im Zentrum einen false Nucleus erkennen. Die Helligkeit liegt nun sicherlich bei irgendwas mit 8mag. Wirklich genial!

Nun ging es weiter zu Fragment B, das einen ganz anderen Anblick wie noch vor 10 Tagen bot. Es war sehr diffus, die Koma nur leicht konzentriert, außerdem schien sie länglich zu sein. Einen false nucleus konnte ich nicht ausmachen, dafür aber einen schwachen Schweif mit einer Länge von 10 Bogenminuten. Die Helligkeit hab ich auf 10mag geschätzt, er ist also tatsächlich schwächer geworden, auch wenn er mit 20cm noch sehr einfach und auf den ersten Blick zu erkennen war.

Dann war "Nova Cygni" an der Reihe. Auch sie hat an Helligkeit verloren, aber der Abfall hielt sich mit 0.4mag zur Beobachtung von vor einer Woche in Grenzen, sie war 10.1mag hell, ist also immer noch mit kleinen Teleskopen zu sehen.

Tja, und was macht man, wenn endlich mal wieder einigermaßen klarer Himmel ist? Man dobst ein wenig in der Gegend herum und sucht sich die Schaustücke des Sommerhimmels heraus. M13 war wunderbar in Sterne aufgelöst, aber auch im Kugelsternhaufen M92 waren in den Randbereichen viele Sterne zu sehen, das Zentrum erschien körnig. Im Herkules findet man auch den planetarischen Nebel NGC 6210, der mit einer Größe von 18" als kleiner, grünlicher Fleck erschien, Messier 57 war als zarter Rauchkringel zu sehen und wenn man sein Teleskop ein Stückchen weiter schubst, kommt man zu Messier 56, einem weiteren Kugelsternhaufen im Sternbild Leier, in dem allerdings nur mit Mühe ein paar Sterne im Zentrum gesehen werden konnten. Und was natürlich nicht fehlen darf, ist Albireo, ein wunderschöner Doppelstern am Kopf des Schwans, aber auch NGC 6826 war mit dabei, der "blinkende Planetarische Nebel" mit dem wohl am einfachsten zu beobachtenden weißen Zwerg im Zentrum.