07.01.2007 Komet McNaught in der Abenddämmerung




Das war mal wieder was. Schon seit drei Tagen schielte ich auf die Möglichkeit, heute Abend den Komet McNaught zu Gesicht zu bekommen. Und es hat geklappt!

Um kurz nach drei Uhr war klar: die Wolkenlücken werden sich halten. Auch die Wettermodelle waren einer Meinung. Also nichts wie los, Feivel eingepackt, ne Ephemeride von McNaught und ein aktuelles Satbild. Um 16 Uhr hab ich Katharina abgeholt und schon konnte es losgehen.

Doch wohin? Im Westen Wolken, im Süden ne dicke Wolke, nach Norden hin frei und im Osten auch Wolken. Katharina und ich haben uns für Osten entschieden. Also flugs auf die Autobahn und bei Pforzheim West runter. Jetzt hatten wir noch 20min, um einen guten Platz zu finden. Überall Wald, doch dann eine Kuppe. Gut, hier halten wir. Die Uhr zeigt 16.50 Uhr. Feivel aus dem Auto und schauen, wo der Komet steht. Super, die Wolken alle weg, nur Zirren zeigten sich am Himmel. Die Entscheidung war goldrichtig. Dann warten auf die Dämmerung.

Um 17.05 der erste Versuch: hm, noch nichts. Dann um 17.13 Uhr: da war er! Bei einer Sonnenhöhe von gerade einmal -4° ein sehr heller Punkt im Okular. Aber es sollte noch besser werden. Um 17.25 Uhr ein sehr heller, orangefarbener Komet mit einem hellen Kern und einem zweigeteilten Plasmaschweif. Einfach der Wahnsinn!

Die Schweifteilung war noch deutlicher als auf dem Foto, die Koma wunderschön abgerundet, der Schweif 20' lang. Aufgrund mangels Sterne lässt sich die Helligkeit nur schwer schätzen. Ich denke mal, dass sie zwischen -1mag und 0mag gelegen hat, eher -1mag.

Alles in allem ein unbeschreiblicher Abend, der zeigt, wie spannend Astronomie sein kann. Der Regen kann kommen!