Heute sollte das Siebengestirn vom noch fast vollen Mond bedeckt werden. Pünktlich gegen Abend rissen die Wolken auf und
schon bald präsentierte sich der Himmel wolkenfrei. Also schnell Feivel ins Auto gepackt und hoch in den Schwarzwald gefahren.
Gegen 19 Uhr war ich oben und hatte so noch eine Viertelstunde Zeit. Die Temperaturen waren im Laufe des Abends ziemlich
gefallen und bewegten sich um Werte von 2°C. Immerhin war es fast windstill, so dass es doch ziemlich angenehm war. :))
Nachdem ich mir einen schönen Platz neben ein paar Tannen gesucht hatte, legte ich meine Isomatte aus, hörte Musik und
wartete. Ich find es immer total schön, wenn Tannen vom Mond angestrahlt und in ein silbriges Licht getaucht werden, darüber
funkelnde Sterne und ein blauschwarzer Himmel. Einfach wunderbar!
Bei 23x und 3° Gesichtsfeld war zwar ziemlich viel Platz, aber der helle Mond überstrahlte die schwachen Sternchen, so
dass nur die hellsten zu sehen waren. Anders sah die Sache im 13er Nagler bei 70x aus: hier konnte ich neben den Hauptsternen
auch noch ein paar schwächere sehen. :)) Dann war es soweit: das erste Sternchen näherte sich dem Mondrand. Es war
„Elektra“ , die als erste verschwinden würde. Schon bald hatte sich der Abstand ziemlich verringert und kurze Zeit
später klebte ein weiß-blau glitzerndes Sternchen am Mondrand. Und zack – war es weg! ;) Die Bedeckung hatte begonnen. Wie
gebannt starrte ich auf „Celaeno“ . Doch dieses Sternchen schaffte es knapp am Mondrand vorbei. Dafür geriet nun
„Merope“ ins Schussfeld. Wieder konnte ich zuschauen, wie ein bläulich- weißes Sternchen vom Mond verschluckt wurde.
Leider konnte ich die Bedeckung eines 7.3mag Sternchens nicht sehen, weil das Seeing nicht sonderlich gut war und ich somit
auch nicht hoch vergrößern konnte. Ich konnte das schwache Sternchen zwar bis kurz vor den Mondrand verfolgen, verlor es dann
aber. Auch „Maja“ schlich knapp um den Mond herum und entging so einer Bedeckung. Um 20.08 Uhr tauchte „Elektra“
wieder auf, dieses Mal am dunklen Rand des Mondes. Das Glitzern neben dem hellen Mond sah richtig schön aus. Nun wurde es
noch mal spannend: „Alcyone“ stand kurz vor der Bedeckung. Doch zuvor musste ein anderes Sternchen dran glauben,
mit 6.3mag der hellste Begleiter von Alcyone. Zum Glück war die Luftunruhe nicht mehr so stark, so dass ich das Ereignis
gut verfolgen konnte. :) Dann war es endlich soweit: Alcyone schob sich immer weiter an den Mondrand, wo ich ein kleines
Gebirge aus zwei Hügeln erkennen konnte. Es waren die „Rook Mountains“ . Genau zwischen den zwei Hügeln wurde
Alcyone vom Mond verschluckt. Es sah aus, wie ein Sternenuntergang auf dem Mond – einfach wunderschön und kaum zu
beschreiben.
Bis um 20.30 Uhr guckte ich mir das Schauspiel an, aß noch ein paar Schokokekse und packte schließlich zusammen. Trotz
der kurzen Zeit war es eine wunderschöne Beobachtung, die durch die Umgebung mit den silbrig angestrahlten Tannen noch mehr
an schönen Eindrücken gewann.
Anschließend schaute ich noch beim Stammtisch der Durmersheimer Sternfreunde vorbei.