Die Vorhersage brachte zwar ziemlich viele Zirruswolken, aber da nur ein paar Tests auf dem Plan standen, machte ich mich
gegen 18 Uhr dennoch auf den Weg nach oben. Auf dem Satellitenbild konnte man erkennen, dass im Rheintal Hochnebel mit einer
Obergrenze von 300mNN vorherrschte. Wie immer war es total spannend, auf den Augenblick zu warten, wenn man durch den Nebel
durchbricht. Dies geschah auf 380mNN. Oben angekommen, erwartete mich eine eindrucksvolle Szenerie: vor und hinter mir zog
sich ein breiter Fluss aus Wolken durch das Tal, der von oben vom Mond beschienen wurde und dabei silbrig glänzte. Sah
wirklich wunderschön aus. :)))
Nachdem ich mir das eine Weile angeschaut hatte, baute ich meinen 18 Zoll Lowrider „Nemesis“ auf. Zum ersten Mal benutzte
ich dabei meine EQ Plattform, die ich mir drei Wochen zuvor gebaut hatte. Eingenordet war sie schnell und mit den zwei
verstellbaren Füßen auch ruck zuck ins Lot gebracht. Während der Spiegel vor sich hinkochte, machte ich schon mal den Laptop
und die Webcam klar. Dann hatte das Wabern größtenteils nachgelassen und ich versuchte, am Mond die Geschwindigkeit für die
Plattform einzustellen. Das klappte dann auch recht gut, allerdings rutschten die Segmente beim Einstellen hin- und her.
Hier muss ich noch mal nachbessern und die Reibung erhöhen.
Ein erster Blick auf den Mond zeigte, dass die Plattform recht schwingungsanfällig ist. Die Ausschwingzeit ist für mich
inakzeptabel. Ich hatte mir schon so was gedacht, da die Plattform doch recht hoch ist und mir die M8 Gewindestangen schon zu
Beginn ein wenig unterdimensioniert vorkamen. Aufgrund dieser Tatsache werd ich meine Plattform deutlich niedriger und steifer
bauen müssen. Auch eine andere Untersetzung werde ich wählen – bisher sind es noch 1:40, aber damit ist mir die Plattform zu
laut, so dass ich wohl auf 1:30 gehen werde, vielleicht auch auf 1:20, mal gucken. ;))
Nun wurde es spannend, denn ich wollte die ersten Mondaufnahmen mit der Webcam machen. Doch daraus wurde leider nix, da
ich nicht in den Fokus kam, der doch ziemlich weit innen liegt. Ich hatte auf meinem Monitor ein Bild, allerdings war das
ziemlich unscharf. Mir fehlt knapp 1-1.5cm an Weg. Es führt wohl nix an einer Stangenkürzung vorbei, damit der Fokus weiter
nach außen kommt. Alternativ könnte ich auch den OAZ ein wenig nach innen setzen. Mal schauen, was ich mir da einfallen lasse.
Die Nachführung klappt allerdings auch bei 1.8m Brennweite wunderbar, so dass ich mir einige schöne Aufnahmen auch von den
Planeten unseres Sonnensystems erhoffe.
Nachdem ich das alles festgestellt hatte, beobachtete ich noch eine Weile den Mond und schaute dem Nebel im Tal zu, der
immer höher stieg. Von Osten kam eine Nebelwelle ins Tal gelaufen, die deutlich höher war als der Rest des Nebels. Ich schaute
dem Schauspiel fasziniert zu und wartete, bis mich die Welle überrollte und ich mit einem Mal im Nebel stand.
Dann baute ich ab und fuhr zufrieden nach Hause. Immerhin hab ich für die nächste Zeit wieder einige Sachen zum machen.
Es wird also auch bei schlechtem Wetter nicht langweilig!