Nachdem ich bis um halb drei geschlafen hab, hab ich mich dick eingepackt und bin in
die -16°C kalte Nacht hinausgestampft. Mein Sachen hatte ich schon im Auto verstaut, so dass
ich ohne Verzögerung losfahren konnte. Weil der Spiegel ja nun aber schon kalt war, konnte
ich keine Heizung anmachen (sonst würde er ja beschlagen und vereisen). Also fuhr ich mit
weit offenem Fenster bei -16°C durch die Gegend. So verrückt können auch nur
Amateurastronomen sein. ;)) Nachdem ich die Bodeninversion mit dem Kältenebel unter mir
gelassen hatte, wurde es immer wärmer, bis oben schon fast sommerlich anmutende Temperaturen
von -9°C erreicht wurden. So wurde es dann eine sehr angenehme Nacht.
Während ich dem Spiegel noch ein wenig Zeit zum Auskühlen gab, machte ich ein paar
Stimmungsaufnahmen. Auf einmal drang von unten aus dem Tal ein sehr schönes Lied zu mir
herauf: "Andrea Bocelli - vivo per lei". Ich setzte mich in den Schnee, schaute dem
Glitzern des Mondlichts im Schnee zu und aus der Ferne wehte der Wind die leisen Töne des
Liedes heran. Doch irgendwann ist auch der wundervollste Moment vorbei und ich machte mit
meinen Aufnahmen weiter:
Nun wurde es spannend. Mein Dobson war ausgekühlt und justiert und so richtete ich ihn
zum ersten Mal auf Saturn. Dann schaltete ich die Nachführplattform ein und schaute mir
den Ringplaneten erstmal für ein paar Minuten im 9er Nagler bei 210x an. Anschließend
versuchte ich mich an den ersten Aufnahmen. Leider ist meine Brennweite noch zu klein, so
dass ich noch keine hochaufgelösten Aufnahmen machen kann. Aber das kommt vielleicht mal
noch irgendwann.